8.
Allgemeine Hinweise
Hinweis
Die Messzeiten an jedem Auge sollten so kurz wie möglich sein.
Sollte eine Austrocknung des Hornhautepithels auftreten, dann müssen Sehvermögen
und Sichtfeld vor der Untersuchung geprüft werden.
Das Messverfahren kann mehrere Male wiederholt werden. Aufgeregte oder ängstliche
Patienten zeigen häufig bei der ersten Messung einen höheren Augeninnendruck.
Aus diesem Grund kommt es während der ersten Minuten zu einem Absinken der Tension,
weil die Patienten feststellen, dass die tonometrische Untersuchung keine unangenehmen
Auswirkungen hat.
Daher sollte zunächst an jedem Auge eine Probemessung durchgeführt werden. Dieses
Ergebnis kann verworfen werden. Anschließend werden drei Messungen an jedem Auge
durchgeführt. Die Anzeige ist erst dann korrekt, wenn sich der Druck stabilisiert hat. Wurden
die Messungen korrekt durchgeführt, bewegen sich die Abweichungen zwischen den
Ergebnissen lediglich im Bereich ± 0,5 mmHg.
Dauert der Messvorgang an einem Auge zu lang, kommt es zu Austrocknungserscheinungen
des Hornhautepithels an beiden Augen. Der Untersucher kann dann fluoreszeinpositive
ringförmige Stippchen um die Kontaktstelle auf der Hornhaut herum erkennen und das
Messelement erscheint auf dem zu untersuchenden Auge.
Auf dem anderen Auge treten landkartenähnliche, fluoreszeinpositive trockene Stellen auf, die
eine brauchbare Messung unmöglich machen.
Großflächige Austrocknungserscheinungen verschwinden nach kurzer Zeit wieder, ohne dass
eine Behandlung notwendig wird. Die Sehschärfe wird natürlich durch diese feinen
Epitheldefekte beeinträchtigt.
8.
Astigmatismus
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Bei einer sphärischen Hornhaut kann die Messung auf jedem beliebigen Meridian
durchgeführt werden. Am bequemsten ist es aber auf dem 0°-Meridian.
Dies trifft jedoch nicht zu, wenn Augen mit einem Hornhautastigmatismus von mehr als 3
Dioptrien untersucht werden, da die abgeplattete Fläche in diesem Fall nicht kreisrund,
sondern elliptisch ist.
Es wurde errechnet, dass bei größeren Hornhautastigmatismen eine Fläche von 7,354 mm2
(ø 3.06 mm) abgeplattet werden muss, wenn das Messprisma in einem Winkel von 43° zu
dem Meridian des größten Radius steht.
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