Plate: Es wird die Charakteristik einer Hallplatte
D
simuliert. Hallplatten wurden lange Zeit in Studios
A
zur künstlichen Nachhallerzeugung eingesetzt. Sie
liefern einen höhenbetonten Nachhall. Es sind keine
CH
Erstreflexionen vorhanden, wo durch eindeutige
Informationen über die Raumgröße fehlen und der
Effekt etwas künstlich klingt. Dieser Nachhall wird
gerne für Soloinstrumente und Gesang verwendet.
6.2 Vocal, Gate
Diese Nachhalleffekte sollen keine natürliche
Akustik simulieren, sondern dienen zur Erzeugung
von speziellen Effekten.
Vocal: Es wird der Nachhall eines großes Saales
simuliert, jedoch werden kleine Echos hinzugefügt,
die eine Stimme besser charakterisieren. Die
Nachhallzeit und der Höhenanteil im Effektsignal
lassen sich mit dem Regler FX VARIATION (5) ein-
stellen.
Gate (gated reverb): Bei diesem Effekt klingt der
Nachhall nicht aus, sondern wird durch eine Gate
(Tor) abgeschnitten, wenn das Nachhallsignal eine
einstellbare Größe unterschreitet. Dieser Effekt
eignet sich besonders gut für sehr kurz klingende
Schlaginstrumente wie Snare und Kick-Drum. Die
Nachhallzeit und die Gate-Schaltschwelle lassen
sich mit dem Regler FX VARIATION einstellen.
6.3 Echo, Delay
Das MFX-16M bietet zwei Echo-Effekte für unter-
schiedliche Anwendungen:
Echo: Dieser Echo-Effekt ist speziell für Stimmen
geeignet. Es werden Echos erzeugt, deren Verzö-
gerungszeiten im linken und rechten Stereokanal
unterschiedlich sind. Die Echoverzögerungszeit
lässt sich mit dem Regler FX VARIATION (5) ein-
stellen.
Delay: Bei diesem klassischen Echo-Effekt lässt
sich die Anzahl der Echos mit dem Regler FX
VARIATION einstellen. Die Echo-Verzögerungszeit
wird durch Antippen der Taste TAP/ F1 (6) bestimmt
(min. 4 ×). Der zeitlichen Abstand der letzten bei-
den Betätigungen bestimmt dann die Verzöge-
rungszeit (maximal 1,3 Sekunden). Um taktsyn-
chrone Echos zu erhalten, die Taste TAP/ F1 im
Takt der Musik einige Male antippen.
Die grüne LED über der Taste TAP/ F1 blinkt mit
einem zeitlichen Abstand, welcher der eingestell-
ten Echo-Verzögerungszeit entspricht.
6
6.4 Chorus, Flanger, Phaser, Tremolo, Rotary
Bei diesen Effekten handelt es sich um Modulati-
onseffekte, d. h. das Eingangssignal wird z. B. in
der Tonhöhe periodisch verändert und dem unver-
änderten Eingangssignal dazugemischt. Je nach
Art und Weise der Veränderung entstehen unter-
schiedliche Effekte.
Chorus: Dieser Effekt soll ein Instrument oder eine
Stimme „breiter" klingen lassen. Um dies zu errei-
chen, wird ein Teil des Eingangssignal zeitlich ver-
zögert (ca. 30 ms), in der Tonhöhe ständig etwas
verändert (Vibrato) und einem Teil des unveränder-
ten Eingangssignals dazugemischt. Die Frequenz
der Vibratos lässt sich mit dem Regler FX VARIA-
TION (5) einstellen.
Flanger: Der Flanger-Effekt entstand zum ersten
Mal, als man auf zwei Bandmaschinen dasselbe
Musikstück synchron abspielte und die Ausgangs-
signale der Geräte mischte. Weil die Geräte auf-
grund von Toleranzen nicht genau gleich liefen, er -
gab sich zwischen den Signalen eine zunehmende
Zeitdifferenz. Beim Mischen der Tonbandsignale
löschten sich dadurch verschiedene Frequenzen
aus, die wegen der Gleichlaufschwankungen durch
das Tonfrequenzspektrum liefen. Klanglich ent-
stand der Eindruck, als ob ein Düsenjet durch die
Musik fliegt. Durch das Abbremsen einer Tonband-
spule (engl. „flange") ließ sich dieser Effekt gezielt
beeinflussen. Mit dem Regler FX VARIATION lässt
sich die Geschwindigkeit der durchlaufenden Fre-
quenzauslöschungen einstellen.
Phaser: Die für den Phaser typische Klangverfrem-
dung entsteht dadurch, dass ein Teil des Eingangs-
signals in der Phase verschoben und mit einem Teil
des unveränderten Eingangssignal gemischt wird.
Der Regler FX VARIATION bestimmt die Geschwin-
digkeit, mit der sich die Phasenverschiebung
ändert. Der Effekt wird hauptsächlich bei Gitarren,
E-Pianos und Keyboards eingesetzt.
Tremolo: Ein Tremolo entsteht, wenn die Lautstärke
eines Signals periodisch schwankt. Der Effekt eignet
sich gut für Gitarre, Bassgitarre und Keyboard. Mit
dem Regler FX VARIATION lässt sich die Geschwin-
digkeit der Lautstärkeänderung einstellen.
Rotary: Dieser Effekt simuliert sich drehende Laut-
sprecher (Leslie-Effekt). Populär wurde der Effekt
während der Blütezeit der Hammond-Orgeln, für
die er damals hauptsächlich eingesetzt wurde.
Heute verwenden ihn auch gerne Gitarristen.
Das simulierte Drehen der Lautsprecher lässt
sich mit der Taste BYPASS / F2 (8) oder einem an
der Buchse FOOTSWITCH (13) angeschlossenen
Fußtaster stoppen (LED über der Taste BYPASS /
F2 leuchtet) und wieder starten (LED leuchtet
nicht). Die „Drehgeschwindigkeit" kann mit dem
Regler FX VARIATION auf langsam oder schnell
gestellt werden:
Position 0 – 5 = langsam
Position > 5 = schnell