Risikobehaftete Therapie- und Diagnoseverfahren
Wenn für diagnostische oder therapeutische Zwecke elektrischer Strom von einer
externen Quelle durch den Körper geleitet wird, können das Implantat gestört und der
Patient gefährdet werden.
Bei diathermischen Verfahren wie zum Beispiel Elektrokauterisierung, HF-Ablation
oder HF-Chirurgie ist eine Induktion von Arrhythmien oder Kammerflimmern möglich.
Bei zum Beispiel Lithotripsie ist eine schädliche Wärmewirkung möglich.
Auswirkungen auf das Implantat kann man manchmal nicht sofort feststellen.
Wenn risikobehaftete Verfahren nicht zu vermeiden sind, gilt deshalb immer:
• Patienten elektrisch isolieren.
• Detektionsfunktion des ICDs ausschalten; die Schrittmacherfunktion –
gegebenenfalls auf asynchrone Modi umstellen – kann aktiv bleiben.
• Keine Energie in die Nähe des Implantatsystems einbringen.
• Zusätzlich peripheren Puls des Patienten kontrollieren.
• Patienten bei und nach jedem Eingriff überwachen.
Externe Defibrillation
Das Implantat ist gegen die Energie geschützt, die eine externe Defibrillation
normalerweise induziert. Externe Defibrillation kann jedoch jedes Implantat schädigen.
Insbesondere Strominduktion in die implantierten Elektroden kann Nekrosen im
Einwachsbereich hervorrufen, was wiederum zu veränderten Wahrnehmungseigen-
schaften und Reizschwellen führt.
• Klebeelektroden anterior-posterior oder senkrecht zur Verbindungslinie vom
Implantat zum Herzen sowie mindestens 10 cm vom Implantat und von den
implantierten Elektroden entfernt platzieren.
Strahlentherapie
Die Anwendung von therapeutischer Bestrahlung ist wegen möglicher Schädigung des
Implantats und daraus resultierender Funktionsunsicherheit kontraindiziert. Sollte
diese Therapieart dennoch angewendet werden, ist eine vorherige Risiko-Nutzen-
Abwägung unabdingbar. Die Komplexität der Einflussfaktoren – zum Beispiel
unterschiedliche Strahlenquellen, Implantatvielfalt, Therapiebedingungen – macht es
nicht möglich, Richtlinien zu verabschieden, die eine Strahlentherapie ohne
Auswirkungen auf das Implantat garantieren. Die Norm EN 45502 über aktive
implantierbare Medizingeräte fordert im Zusammenhang mit therapeutischer
ionisierender Strahlung folgende Maßnahmen:
• Hinweise zu risikobehafteten Therapie- und Diagnoseverfahren beachten.
de • Deutsch
• Implantat gegen Strahlen abschirmen.
• Nach der Strahlenapplikation das Implantatsystem wiederholt auf Funktionsfäh-
igkeit prüfen.
Hinweis: Mit Fragen bei der Risiko-Nutzen-Abwägung bitte an BIOTRONIK wenden.
Magnetresonanztomografie
Magnetresonanztomografie (MRT) ist wegen der damit verbundenen Hochfre-
quenzfelder und magnetischen Flussdichten kontraindiziert: Schädigung oder
Zerstörung des Implantatsystems durch starke magnetische Wechselwirkung und
Schädigung des Patienten durch übermäßige Erwärmung des Körpergewebes im
Bereich des Implantatsystems.
Unter bestimmten Bedingungen kann man bei Einhaltung vorgeschriebener
Maßnahmen zum Schutz von Patient und Implantatsystem eine Magnetresonanzto-
mografie durchführen. Bei BIOTRONIK haben Implantate mit der Funktion
"MR conditional" die Kennung ProMRI
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• Das Handbuch ProMRI
– MR-conditional-Implantatsysteme – enthält
ausführliche Informationen über die sichere Durchführung einer MRT.
— Digitales Handbuch von der Website laden:
www.biotronik.com/manuals/manualselection
— Gedrucktes Handbuch bei BIOTRONIK bestellen.
• Gilt die Zulassung als "MR conditional" in Ihrem Land oder Ihrer Region? Aktuelle
Informationen bei BIOTRONIK anfordern.
3 Implantation
Implantationsablauf
Teile bereitlegen
Folgende der EG-Richtlinie 90/385/EEC entsprechende Teile werden benötigt:
• Implantat mit Blindstecker und Schraubendreher von BIOTRONIK
• Elektroden von BIOTRONIK und Einführbesteck
— 1-Kammer-Implantat: eine bipolare ICD-Elektrode mit 1 oder 2 Schockwendeln
für den Ventrikel
— 2-Kammer-Implantat: eine bipolare Elektrode für das Atrium und eine bipolare
ICD-Elektrode für den Ventrikel mit 1 oder 2 Schockwendeln
— 3-Kammer-Implantat: zusätzlich eine uni- oder bipolare LV-Elektrode
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