Der Himmelsäquator verläuft 360 Grad um die Erde und scheidet den Himmel in eine nördliche und eine südliche
Himmelshemisphäre Wie der Erdäquator hat er einen Wert von Null Grad Auf der Erde wäre das Breitengrad Aber im
Himmel wird das als Deklination, kurz DEK, bezeichnet Die Deklinationslinien werden im Hinblick auf ihre Winkeldistanz
über und unter dem Himmelsäquator bezeichnet Die Linien sind in Grade, Bogenminuten und Bogensekunden gegliedert
Die Deklinationsangaben südlich des Äquators haben ein Minuszeichen (-) vor der Koordinate und diejenigen nördlich vom
Himmelsäquator haben entweder ein Leerzeichen (d h keine Kennzeichnung) oder es ist ein Pluszeichen (+) vorangestellt
Die Entsprechung des Längengrades im Himmel wird Rektaszension (Right Ascension; R A ) genannt Wie die Längengrade
auf der Erde verlaufen diese von Pol zu Pol und haben einen gleichmäßigen Abstand voneinander (15 Grad) Obwohl die
Längengrade durch eine Winkeldistanz getrennt sind, sind sie auch ein Zeitmaß Jeder Längengrad ist eine Stunde vom
nächsten entfernt Da die Erde alle 24 Stunden eine Umdrehung abschließt, gibt es insgesamt 24 Grade Daher werden die
Rektaszensionskoordinaten in Zeiteinheiten markiert Der Startpunkt ist ein beliebiger Punkt im Sternbild Fische, der als 0
Stunden, 0 Minuten und 0 Sekunden bezeichnet wird Alle anderen Punkte werden danach gekennzeichnet, wie weit (d h wie
lange) sie hinter dieser Koordinate zurückliegen, nachdem sie darüber in westlicher Richtung verläuft
BEWEGUNG DER STERNE
Die tägliche Bewegung der Sonne über den Himmel hinweg ist selbst dem unbeteiligten Beobachter bekannt Diese tägliche
Zug ist aber keine Bewegung der Sonne, wie die ersten Astronomen dachten, sondern das Ergebnis der Drehung der Erde
Die Drehung der Erde hat den gleichen Effekt auf die Sterne, die einen großen Kreis beschreiben, während die Erde eine
Drehung ausführt Die Größe der Kreisbahn, die von einem Stern vollzogen wird, hängt von seiner Position im Himmel ab
Sterne in der Nähe des Himmelsäquators bilden die größten Kreise, die im Osten aufgehen und im Westen untergehen Auf den
Himmelsnordpol zu, den Punkt, um den die Sterne in der nördlichen Hemisphäre sich zu drehen scheinen, werden diese Kreise
kleiner Die Sterne in den mittleren Himmelsbreitengraden gehen im Nordosten auf und im Nordwesten unter Die Sterne in hohen
Himmelsbreitengraden befinden sich immer über dem Horizont Man nennt sie zirkumpolare Sterne, weil sie nie aufgehen und nie
untergehen Man sieht nie, wie die Sterne einen Kreis abschließen, weil das Sonnenlicht am Tage das Sternenlicht auswäscht Ein
Teil dieser Kreisbewegung der Sterne in dieser Region des Himmels kann jedoch beobachtet werden, wenn man eine Kamera auf
einem Stativ installiert und den Kameraverschluss ein paar Stunden öffnet Die zeitgesteuerte Belichtung wird Halbkreise deutlich
machen, die den Pol umlaufen (Diese Beschreibung der stellaren Bewegungen trifft auch für die südliche Hemisphäre zu, mit dem
Unterschied, dass alle Sterne südlich des Himmelsäquators um den Himmelssüdpol wandern)
Sterne in der Nähe des nördlichen Himmelspols
Alle Sterne drehen sich scheinbar um die Himmelspole. Jedoch ist das Erscheinungsbild dieser Bewegung je nach dem Punkt der Himmelsbeobachtung
unterschiedlich. In der Nähe des nördlichen Himmelspols beschreiben die Sterne erkennbare Kreise mit dem Pol als Mittelpunkt (1). Sterne in der Nähe des
Himmelsäquators folgen auch Kreisbahnen um den Pol. Aber die komplette Bahn wird durch den Horizont unterbrochen. Diese scheinen im Osten aufzugehen
und im Westen unterzugehen (2). Der Blick auf den entgegengesetzten Pol zeigt die Sternkurve oder der Bogen in die entgegengesetzte Richtung, die einen
Kreis um den entgegengesetzten Pol beschreiben (3).
14
I
DEUTSCH
Abb. 14
Die Himmelskugel, von außen
betrachtet, mit Angabe von R.A. und DEK.
Sterne in der Nähe des Himmelsäquators
Abb. 15
In entgegengesetzter Richtung des nördlichen
Himmelspols sichtbare Sterne