behandeln. Jedoch ist der Big Lift kein Anfängerflugmodell. Hier
wissen Sie als Modellbauer was zu tun ist. Die Motorhaube 18 ha-
ben wir bewußt lang ausgeführt. Sie haben dadurch die Möglichkeit
je nach Motorgewicht einen Lang- oder Kurzschnauzer zu bauen.
Die Motor- und Kabinenhaube entsprechend anpassen und mit den
Schrauben 71 befestigen.
17. Montage der Streben und der Gegenlager
Im Rumpf hinter der Sperrholzverstärkung wird über dem Boden
senkrecht ein Schlitz 2x16 für den Strebenverbinder 55 eingebracht.
Der Verbinder 55 sollte gerade durchzuschieben sein. Den Verb-
inder mittig ausrichten und in Verbindung mit dem Strebengegen-
lager 37 (10x10 Kiefer) mit dem Rumpf verkleben (UHU plus).
Abb. 18
18. Montage der Streben
Die Streben werden aus den Teilen 50, 51, 52, 53,54 und 56 herge-
stellt. Die Länge der Streben ist am eigenen Modell abzunehmen
(ca. 450 mm) und so einzustellen, dass das Modell je Seite knapp
1° V-Form hat. Das sind am Tragflügel gemessen (gegen den Un-
tergrund - beide Flügel messen, der Boden kann schief sein) von
der Wurzel zum Randbogen je Seite ca. 20 mm. Die Streben mit
den tropfenförmigen Verkleidungen 57 bekleben (2x Leiste 57).
Dabei soll die „runde" Seite in Flugrichtung zeigen. Die Streben und
die Anschlußstücke 51/52 werden mit UHU plus sorgfälltig verklebt.
Abb. 19 / 19.1
19. Bespannen und Dekor
Bevor es an die Endbehandlung geht probehalber die Maschine
vollständig montieren und wieder demontieren.
Je nach Art der Bespannung müssen die Teile noch vorbehandelt
werden.
a. Bei Bespannung mit Seide oder Klebefolie werden alle Teile sau-
ber verschliffen und mit Porenfüller 1 - 2 Mal gestrichen. Zwischen-
schleifen nicht vergessen.
b. Bei Bespannung mit Bügelfolie schleifen wie unter a. jedoch kei-
nen Porenfüller verwenden.
c. Lackieren. Wie unter a) aber zusätzlich ist auf den Rumpf vor
dem Porenfüller eine Lage Bespannpapier aufzubringen.
20. Einfliegen
Das Einfliegen beginnt in der Werkstatt.
19.1. EWD kontrollieren
19.2. Schwerpunkt einstellen
Tragflächennase an der Wurzel.
Für die Messungen empfehlen wir:
EWD - Waage
Schwerpunktwaage # 69 3054
21. Beachten Sie bei der Endmontage:
20.1. Tragflächen bis zum Anschlag einstecken und mit kräftigen
Gummiringen an den Sicherungshaken zusammenziehen.
20.2. Die Streben einhängen und sichern.
20.3. Nochmals alle Ruderanschlüsse überprüfen.
20.4. Reichweitentest durchführen
Sender - und Empfängerakku sind frisch und vorschriftsmäßig
geladen. Vor dem Einschalten des Senders sicherstellen, daß der
von Ihnen verwendete Kanal frei ist. Der Kanalwimpel an Ihrer
Antenne ist obligatorisch und zeigt anderen Piloten Ihren Kanal an!
Falls andere Piloten anwesend sind, geben Sie Ihnen Ihren Kanal
laut und deutlich bekannt.
Vor dem Erstflug wird eine Reichweitenprobe durchgeführt! Sie
sollten diesen Test grundsätzlich vor Beginn eines Flugtages
durchführen. Halten Sie das Modell so, daß die Antenne nicht
beeinflußt wird.
Ein Helfer entfernt sich mit dem Sender. Die Antenne ist dabei ganz
eingeschoben.
Beim Entfernen eine Steuerfunktion betätigen. Beobachten Sie die
Servos. Die nicht gesteuerten sollen bis zu einer Entfernung von
6
= 2,5°
= 100 mm hinter der Abb. 20
# 69 3053
ca. 80 m ruhig stehen und das gesteuerte muß den Steuer-
bewegungen verzögerungsfrei folgen. Wiederholen Sie den Test
bei laufendem Motor. Auch an der Reichweitengrenze muß der
Motor sofort nach dem Sendersignal ausschalten.
Dieser Test kann nur durchgeführt werden, wenn das Funkband
ungestört ist und keine weiteren Fernsteuersender, auch nicht auf
anderen Kanälen, in Betrieb sind! Auf hohen Bergen sind aufgrund
der extremen Feldstärken und Überreichweiten von Fremdsendern
solche Versuche nicht sinnvoll.
Falls etwas unklar ist, sollte auf keinen Fall ein Start erfolgen, auch
wenn es noch so in den Fingerspitzen kribbelt und die Zuschauer
den Erstflug fordern. Überprüfen Sie, ob Ihr Kanal tatsächlich frei
ist, falls dies zutrifft, geben Sie die gesamte Anlage ( mit Akku,
Schalterkabel, Servos ) in die Serviceabteilung des Gerätehers-
tellers zur Überprüfung.
Fehler beheben sich nicht von selbst!
20.5. Prüfen Sie nochmals ob alle Ruder in die richtige Richtung
laufen (auch die Experten).
20.6.
Je nach Motorisierung wird Ihr Big Lift II nacheiner Rollstrecke von
ca. 5-10 m das Leitwerk hochheben und nach 20-30 m abheben.
Fliegen Sie einige Runden um sich mit dem Flugverhalten, auch im
gedrosseltem Zustand, vertraut zu machen. Bei den ersten Lande-
anflügen ist es sinnvoll zunächst ohne Landeklappen zu landen.
Mit Landeklappen zunächst in einigen Metern Höhe einen Schein-
anflug machen um sich an das notwendige Schleppgas zu gewöh-
nen.
Fliegen Sie bei größerer Motorisierung nie mit ausgefahrenen Lan-
deklappen mit Vollgas.
22. Flugzeugschlepp
eine der schönsten Startarten. Eine Herausforderung für den Schlep-
per und Seglerpiloten.
Ausrüstung:Für die Ansteuerung der Schleppkupplungen benötigen
Sie starke Servos. Zum Test belasten sie das Schleppseil mit ca.
10 kg und lösen aus - das muss funktionieren!
Als Schleppseil haben sich Ø 3 mm Nylonseile (geflochten) be-
währt. Diese Seile sind in fast allen Baumärkten zu bekommen. Am
Ende wird eine Schlaufe aus monofilem Nylon Ø 0.8 - 1 mm ein-
geknotet. Die optimale Länge der Schleppleine beträgt ca. 20 m.
Beide Modelle stehen auf der Startbahn, das Seil ist eingeklinkt.
Die Motormaschine rollt langsam vor bis das Seil straff ist. Die Pilo-
ten verständigen sich und es geht los.
Der Segler rollt genau hinter der Motormaschine her und hebt zu-
erst ab, fliegt aber weiter dicht über dem Boden bis die Motor-
maschine ebenfalls abhebt. Beide Maschinen steigen gleichmäßig
auf Höhe. Wichtig ist, dass der Segler genau hinter dem Motor-
modell fliegt und nie die Kurven „abkürzt". Der Motorflieger versucht
ständig und gleichmäßig zu steigen, aber nur soviel, dass für den
Segler noch ausreichend Fahrt bleibt. Kurven müssen weiträumig
geflogen werden. Das muss trainiert werden.
Beachten Sie für den Schleppzug gibt es keinen Wind. Immer wie-
der hört man die unsinnigen Aussagen: Nun drehen wir in den Wind
und steigen nochmal kräftig. Das sind optische Täuschungen. Richtig
ist, das Steigen ist konstant, nur gegenüber dem Boden gibt´s den
Wind und es dauert eben länger von Platzende zu Platzende zu
fliegen. Die eigentliche Gefahr besteht darin, dass wenn „mit" dem
Wind geflogen wird, es aussieht als steige man zu wenig und es
wird gewürgt und gezogen. Im Reglefall holt der Segler zum Schlep-
per auf und es kommt zum Chaos. Das ist zu verhindern und ver-
langt Übung.
Wir, das MULTIPLEX -Team, wünschen Ihnen beim Bauen und
später beim Fliegen viel Freude und Erfolg.
MULTIPLEX Modellsport GmbH &Co. KG
Produktbetreuung und Entwicklung
Klaus Michler