würde das Messergebnis stark verfälscht. Deshalb benötigt man
für die Messung in Digitalschaltungen eine Hochimpedanz-Sonde,
die das Messobjekt nicht nennenswert belastet und das Signal
breitbandig auf 50 Ω umsetzt.
Im Prinzip könnte man auf den Gedanken kommen, Signallei-
tungsfilter nach Katalog auszusuchen. Namhafte Hersteller bieten
zu ihren Filtern die entsprechenden Messergebnisse in Zeit- und
Frequenzbereich in ihren Katalogen an. Leider sind diese Messun-
gen in der Regel in bezug auf eine ohmsche Last vorgenommen
worden. Sie sehen dann auch immer recht gut aus. In der Praxis
der Digitalelektronik liegt eine solche Last selten vor. Deshalb kann
die verbindliche Beurteilung der Wirkung der Filter nur im realen
Anwendungsfall gemessen werden. Es zeigt sich dann, dass die
Filter nicht immer die erwarteten Ergebnisse erbringen.
Dies soll im folgenden an einer Reihe von Beispielen, die alle an
der Logikfamilie 74ACT gemessen wurden, gezeigt werden. Die
Gatter wurden stets mit 5 MHz Takt betrieben.
Bild 1 zeigt die Ergebnisse an einem solchen Gatter, welches auf
einer Leiterplatte bestückt ist und dessen Ausgang im Leerlauf
arbeitet. Das Spektrum deckt den gesamten Bereich bis 1000MHz
ab. Tatsächlich reicht es noch darüber hinaus, aber die Spektren in
den vorliegenden Bildern sind alle bis 1000 MHz skaliert, um einen
besseren Vergleich zu ermöglichen. Im Zeitbereich zeigen sich
relativ starke Über- und Unterschwinger sowie steile Flanken. Das
Signal ist in Bezug auf die EMV als sehr ungünstig einzustufen. Die
hohe Bandbreite ermöglicht Abstrahlung schon aus relativ kleinen
Leiterplatten. Insbesondere, wenn Signale Leiterplatten verlassen
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