Je nach Größe und Komplexität der einzelnen Restauration können auch Brennprogramme mit anderen Aufheiz-
raten gewählt werden. Bei manchen Sinteröfen für den Dentalbereich sind die Brennkurven aber fest vorgegeben
und können nicht verändert werden, diese sollten jedoch auch geeignet sein.
Ob die aufgezeigten Aufheizraten im jeweiligen Sinterofen möglich sind und von den jeweiligen Restaurationen
noch ohne Verzug oder Rissbildung toleriert werden, muss im Einzelfall vom Zahnlabor geprüft und festgelegt
werden.
Da die Temperaturmessung in jedem Ofen zu etwas anderen Ergebnissen führen kann, ist im Einzelfall eventuell
auch eine Anpassung der individuellen Ofentemperatur durch einen Versuchsbrand erforderlich.
Beim Öffnen des Sinterofens sollte ein massiver Temperatursturz vermieden werden, da sich das Öffnen des tem-
perierten Ofens sowohl negativ auf den Ofen, als auch auf die Sinterprodukte negativ auswirken und damit die
Produkte schädigen kann. Je nach Ofentyp können sich hierfür unterschiedliche Werte ergeben. Bei unseren
Zirkonprodukten sollte der Ofen möglichst nicht über 200°C geöffnet werden. Bitte beachten Sie die Anleitung
des Ofenherstellers.
Zahngerüste und Kronen aus Zirkonoxid sollten in einem Ofen gebrannt werden, der nur für diese Produkte
verwendet wird. Werden im gleichen Ofen auch Restaurationen aus anderen keramischen Werkstoffen gebrannt
oder Flusskeramiken eingebrannt, kann dies zu Beeinträchtigung des Sinterverhaltens oder zu lokalen Verfär-
bungen führen. Falls das Brennen von unterschiedlichen Werkstoffen im gleichen Ofen nicht vermieden werden
kann, ist vor dem Brennen der Zirkonoxidkeramik ein Leerbrand bei Maximaltemperatur zu empfehlen.
Verblendung der Gerüste
Kronen und Brückengerüste aller Zirkon BioStar Varianten können mit handelsüblichen Verblendkeramiken für
Gerüste aus Zirkonoxid verblendet werden. Die von den jeweiligen Herstellern für Zirkonoxid freigegebenen
Verblendungen sind bezüglich des Wärmeausdehnungskoeffizienten und der werkstofflichen Verbundbildung
angepasst. Der nach DIN EN ISO 6872 ermittelte WAK von Zirkon BioStar beträgt 10,7 x 10
K
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-
Ob eine thermische oder chemische Vorbehandlung der gesinterten Konstruktion vor der Verblendung empfohlen
wird, ist den Beschreibungen der Hersteller des Verblendmaterials zu entnehmen.
Nachbearbeitung nach der Endsinterung
Bei einer eventuell erforderlichen Nachbearbeitung der gesinterten Konstruktionen soll dies nur unter Verwen-
dung einer Wasserkühlung und geringem Druck bei der Schleifbearbeitung erfolgen. Da ansonsten eine möglich
Phasenumwandlung im Zirkonoxid von tetragonal nach monoklin bewirkt werden könnte. Die tetragonale Kri-
stallstruktur sorgt für die hohe Festigkeit des Zirkonoxids. Durch eine Bearbeitung des Zirkonoxids können lokal
solche Kräfte oder auch Temperaturspitzen auftreten, dass es zu einer Phasenumwandlung kommt. Die monokli-
ne Phase hat eine andere Dichte als die tetragonale Phase und damit natürlich auch eine andere Lichtbrechung
bzw. Farbwirkung.
Angaben zur Lagerung und Haltbarkeit
Es liegen keine gesicherten Erkenntnisse über die Alterung von Dental Blanks im vorgesinterten Zustand vor. Bei
ordnungsgemäßer Lagerung ist aber keine Veränderung der Materialeigenschaften auch bei längerer Lagerung
zu erwarten. Die Rohlinge sollen keiner direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden. Eine maximale Verwend-
barkeitsdauer kann und muss deswegen nicht festgesetzt werden. Im Rahmen der generellen Vorsicht sollen die
Dental Blanks jedoch innerhalb von drei Jahren nach Herstellung des Rohlings weiter verarbeitet und der Endsin-
terung unterzogen werden.
Die in der Verarbeitungsanleitung angegebenen Werte für Wandstärken von Kronen- oder Brückengerüsten
sowie Aufheizraten von Sinterprogrammen wurden in der Praxis erprobt und haben sich vielfach bewährt. Den-
noch kann es durch besondere Größen oder ungleiche Materialansammlungen erforderlich werden, dass die
Verarbeitungsbedingungen auf die spezielle Restauration angepasst werden müssen. Eine Garantie für eine
sachgerechte Erstellung kann daher nicht aus den aufgezeigten Parametern hergeleitet werden.
Entsorgung von Materialresten
Reststücke der Rohlinge und natürlich auch gesinterte Teile aus Zirkon BioStar sind als chemisch vollkommen inert
einzustufen und können ohne besondere Auflagen entsorgt werden.
Nebenwirkungen
Wie z. B. Allergien gegen Zirkondioxid sind in seltenen Einzelfällen möglich.
Wechselwirkungen
nicht bekannt.
Gegenanzeigen
Bei erwiesenen Unverträglichkeiten und Allergien gegenüber Zirkondioxid.
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