Die preußische T 13
Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts stellte die
Entwicklung des Gütertransportaufkommens immer
höhere Anforderungen, auch an die im Rangierdienst
stehenden Lokomotiven. Die Eisenbahn-Direktionen
der Königl. Preußischen Eisenbahn-Verwaltung (KPEV)
forderten daher die Entwicklung einer schweren,
vierfach gekuppelten Tenderlokomotive für den Ran-
gierdienst, die Bedienung großer Anschlussbahnen,
den Nahgüterzugdienst und den Nebenbahndienst.
Das Ergebnis der Entwicklung war die Gattung T 13,
eine 4/4 GTL (Güterzug-Tender-Lokomotive) der
Bauart Union, benannt nach der Urheberfirma der
Union-Gießerei in Königsberg. Mit einem Dienstge-
wicht von 60 t konnte die T 13 bei einer Leistung von
500 PS eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h in
beiden Fahrtrichtungen erreichen.
Zwischen 1910 und 1922 beschafften die Preußisch-
Hessischen Staatsbahnen insgesamt 562 Lokomo-
tiven der Gattung T 13.
2
60 Lokomotiven gelangten zu den Reichseisenbahnen
in Elsaß Lothringen, diese wurde nach 1918 von
den französischen Eisenbahnen AL (Chemins de
Fer d'Alsace et de Larraine) übernommen. Weitere
4 Maschinen kamen als Reparationsleistungen hinzu.
Nach der Verstaatlichung der Eisenbahnen Frank-
reichs 1938 wurden die verbliebenen 49 Stück der
Gattung T 13 in das neue Nummernsystem der SNCF
als 040 TC übernommen.
Bedingt durch ihren Einsatzzweck, waren die Loko-
motiven in ganz Deutschland verbreitet. Nach 1945
führten sowohl DB als auch DR die Baureihe 92
mit der ehemaligen T 13 weiter, die dann auch
zunehmend im Rangierdienst eingesetzt wurde.
Ein ähnliches Schicksal erfuhren einige Maschinen,
die in Frankreich und Luxemburg geblieben waren.
Die letzten Lokomotiven der Gattung T 13 wurden
Mitte der 60er-Jahre ausgemustert.