Betriebsanleitung
Sicherheitsschalter TP...AS2
Gültigkeit
Diese Betriebsanleitung gilt für alle TP...AS2 Diese
Betriebsanleitung bildet zusammen mit dem Doku-
ment Sicherheitsinformation sowie einem ggf. verfüg-
baren Datenblatt die vollständige Benutzerinformation
für Ihr Gerät.
Wichtig!
Beachten Sie, dass Sie die für Ihre Produktversion
gültige Betriebsanleitung verwenden. Bei Fragen
wenden Sie sich an den EUCHNER Service.
Ergänzende Dokumente
Die Gesamtdokumentation für dieses Gerät besteht
aus folgenden Dokumenten:
Dokumenttitel
Inhalt
(Dokumentnummer)
Sicherheitsinformation
Grundlegende Sicherheitsinforma-
(2525460)
tionen
Betriebsanleitung
(dieses Dokument)
(2093722)
Konformitätserklärung Konformitätserklärung
Ggf. Ergänzungen zur
Ggf. zugehörige Ergänzungen zur
Betriebsanleitung
Betriebsanleitung oder Datenblätter
berücksichtigen.
Wichtig!
Lesen Sie immer alle Dokumente durch, um einen
vollständigen Überblick für die sichere Installati-
on, Inbetriebnahme und Bedienung des Geräts
zu bekommen. Die Dokumente können unter
www.euchner.de heruntergeladen werden. Geben
Sie hierzu die Dok. Nr. oder die Bestellnummer des
Geräts in die Suche ein.
Bestimmungsgemäßer Gebrauch
EUCHNER Sicherheitsschalter der Baureihe TP...AS2
werden als Slave am Sicherheitsbus AS-Interface
Safety at Work betrieben und arbeiten als Verriege-
lungseinrichtungen mit Zuhaltung (Bauart 2) ohne
Überwachung der Zuhaltung. Der Betätiger besitzt
eine geringe Codierungsstufe. In Verbindung mit
einer beweglichen trennenden Schutzeinrichtung und
der Maschinensteuerung verhindert dieses Sicher-
heitsbauteil, dass gefährliche Maschinenfunktionen
ausgeführt werden, solange die Schutzeinrichtung
geöffnet ist. Wenn die Schutzeinrichtung während
der gefährlichen Maschinenfunktion geöffnet wird,
wird ein Stoppbefehl ausgelöst.
Das bedeutet:
Einschaltbefehle, die eine gefährliche Maschinen-
f
funktion hervorrufen, dürfen erst dann wirksam wer-
den, wenn die Schutzeinrichtung geschlossen ist.
Das Öffnen der Schutzeinrichtung löst einen Stopp-
f
befehl aus.
Das Schließen einer Schutzeinrichtung darf kein
f
selbstständiges Anlaufen einer gefährlichen Maschi-
nenfunktion hervorrufen. Hierzu muss ein separater
Startbefehl erfolgen. Ausnahmen hierzu siehe
EN ISO 12100 oder relevante C-Normen
Geräte dieser Baureihe eignen sich nur für den
Prozessschutz.
Vor dem Einsatz des Geräts ist eine Risikobeurteilung
an der Maschine durchzuführen z. B. nach folgenden
Normen:
EN ISO 13849-1
f
EN ISO 12100
f
EN IEC 62061
f
Zum bestimmungsgemäßen Gebrauch gehört das
Einhalten der einschlägigen Anforderungen für den
Einbau und Betrieb, insbesondere nach folgenden
Normen:
EN ISO 13849-1
f
EN ISO 14119
f
EN IEC 60204-1
f
Wichtig!
Der Anwender trägt die Verantwortung für die
f
korrekte Einbindung des Geräts in ein sicheres
Gesamtsystem. Dazu muss das Gesamtsystem
z. B. nach EN ISO 13849-1 validiert werden.
Wird zur Bestimmung des Perfomance Le-
f
vels (PL) das vereinfachte Verfahren nach
EN ISO 13849-1:2023, Abschnitt 6.2.3 benutzt,
reduziert sich möglicherweise der PL, wenn
mehrere Geräte hintereinander geschaltet werden.
Liegt dem Produkt ein Datenblatt bei, gelten die
f
Angaben des Datenblatts, falls diese von der
Betriebsanleitung abweichen.
Sicherheitshinweise
WARNUNG
Lebensgefahr durch unsachgemäßen Einbau oder
Umgehen (Manipulation). Sicherheitsbauteile erfüllen
eine Personenschutz-Funktion.
www
Sicherheitsbauteile dürfen nicht überbrückt,
f
weggedreht, entfernt oder auf andere Weise
www
unwirksam gemacht werden. Beachten Sie
hierzu insbesondere die Maßnahmen zur Ver-
www
ringerung der Umgehungsmöglichkeiten nach
EN ISO 14119:2013, Abschn. 7.
Der Schaltvorgang darf nur durch speziell dafür
f
vorgesehene Betätiger ausgelöst werden.
Stellen Sie sicher, dass kein Umgehen durch Er-
f
satzbetätiger stattfindet. Beschränken Sie hierzu
den Zugang zu Betätigern und z. B. Schlüsseln
für Entriegelungen.
Ein komplettes sicherheitsgerichtetes System
f
besteht in der Regel aus mehreren Meldegeräten,
Sensoren, Auswerteeinheiten und Konzepten
für sichere Abschaltungen. Der Hersteller einer
Maschine oder Anlage ist für die korrekte und
sichere Gesamtfunktion verantwortlich.
Alle Sicherheitshinweise und Vorgaben der Be-
f
triebsanleitung des verwendeten AS-Interface
Sicherheitsmonitors müssen eingehalten werden.
Montage, elektrischer Anschluss und Inbetriebnah-
f
me ausschließlich durch autorisiertes Fachperso-
nal, welches über spezielle Kenntnisse im Umgang
mit Sicherheitsbauteilen verfügt.
VORSICHT
Gefahr durch hohe Gehäusetemperatur bei Umge-
bungstemperaturen größer 40 °C.
Schalter gegen Berühren durch Personen oder
f
brennbarem Material schützen.
Funktion
Der Sicherheitsschalter ermöglicht das Zuhalten von
beweglichen trennenden Schutzeinrichtungen für den
Prozessschutz.
Im Schalterkopf befindet sich eine drehbare Schalt-
walze, die durch den Zuhaltebolzen blockiert/
freigegeben wird.
Beim Einführen/Herausziehen des Betätigers und
beim Aktivieren/Entsperren der Zuhaltung wird der
Zuhaltebolzen bewegt. Dabei werden die Schaltkon-
takte betätigt.
Bei blockierter Schaltwalze (Zuhaltung aktiv) kann
der Betätiger nicht aus dem Schalterkopf gezogen
werden. Konstruktionsbedingt kann die Zuhaltung
nur aktiviert werden, wenn die Schutzeinrichtung
geschlossen ist (Fehlschließsicherung).
Die Stellungsüberwachung der Schutzeinrichtung und
die Verriegelungsüberwachung erfolgt dabei über
zwei Schaltkontakte (Türüberwachungskontakte SK).
Bei geschlossener Schutzeinrichtung sendet jeder
TP...AS2 über den AS-Interface Bus eine schalterspe-
zifische unverwechselbare Sicherheits-Codefolge mit
8 x 4 bit. Diese Codefolge wird von einem AS-Interface
Sicherheitsmonitor ausgewertet. Der Zwangsöffner
SK zur Türüberwachung wird über die AS-Interface
Eingangsbits D0 und D1 abgebildet.
1
Der zweite Zwangsöffner SK über die AS-Interface
Eingangsbits D2 und D3.
Der Sicherheitsschalter muss im AS-Interface Sicher-
heitsmonitor entsprechend konfiguriert werden (siehe
Betriebsanleitung des verwendeten AS-Interface
Sicherheitsmonitors und Zustandstabelle).
Die Konstruktion des Sicherheitsschalters ist so
ausgeführt, dass Fehlerausschlüsse auf interne
Fehler gemäß EN ISO 13849 2:2013, Tabelle A4,
angenommen werden können.
Ausführung TP3...AS2
(Zuhaltung durch Federkraft betätigt und durch Ener-
gie EIN entsperrt)
Zuhaltung aktivieren: Schutzeinrichtung schließen,
f
keine Spannung am Magnet und/oder AS-Interface
Ausgangsbit D0 löschen
Zuhaltung entsperren: Spannung an Magnet anlegen
f
und AS-Interface Ausgangsbit D0 setzen
Die durch Federkraft betätigte Zuhaltung arbeitet
nach dem Ruhestromprinzip. Bei Unterbrechung
der Spannung am Magnet bleibt die Zuhaltung aktiv
und die Schutzeinrichtung kann nicht unmittelbar
geöffnet werden.
Ist die Schutzeinrichtung bei Unterbrechung der
Spannungsversorgung geöffnet und wird dann
geschlossen, wird die Zuhaltung aktiviert. Das kann
dazu führen, dass Personen unbeabsichtigt einge-
schlossen werden.
Ausführung TP4...AS2
(Zuhaltung durch Energie EIN betätigt und durch
Federkraft entsperrt)
Wichtig!
Zuhaltungen nach dem Arbeitsstromprinzip sind
f
nicht für den Personenschutz vorgesehen.
Der Einsatz als Zuhaltung für den Personen-
f
schutz ist nur in Sonderfällen nach strenger
Bewertung des Unfallrisikos möglich (siehe
EN ISO 14119:2013, Abschn. 5.7.1)!
Zuhaltung aktivieren: Spannung an Magnet anlegen
f
und AS-Interface Ausgangsbit D0 setzen
Zuhaltung entsperren: Spannung vom Magnet trennen
f
oder AS-Interface Ausgangsbit D0 löschen
Die durch Magnetkraft betätigte Zuhaltung arbeitet nach
dem Arbeitsstromprinzip. Bei Unterbrechung der Span-
nung am Magnet, wird die Zuhaltung entsperrt und die
Schutzeinrichtung kann unmittelbar geöffnet werden!
Schaltzustände
Die detaillierten Schaltzustände und Codefolgen für
Ihren Schalter finden Sie in der Zustandstabelle.
Auswahl des Betätigers
HINWEIS
Schäden am Gerät durch ungeeigneten Betätiger.
f
Achten Sie darauf den richtigen Betätiger auszu-
wählen (siehe Tabelle in Bild 3).
Vergrößerter Nachlauf des Betätigers ist bei ver-
f
tikaler Anfahrrichtung nur bei den Ausführungen
TP...K... möglich.
Achten Sie dabei auch auf den Türradius und die
f
Befestigungsmöglichkeiten (siehe Bild 4).
Es gibt folgende Ausführungen:
Betätiger Standard für einen zulässigen Nachlauf
f
von 2 mm horizontal und 1,5 mm vertikal.
Betätiger Nachlauf für einen vergrößerten zulässigen
f
Nachlauf von 7 mm (horizontal und vertikal) und für
Ausführungen mit Einführtrichter.