1. WarUM ZEIgT EIN HUND EIN BESTIMMTES vErHalTEN?
Der Hund gehört zur Gattung der Laufraubtiere und ist ein absoluter Egoist. Er arbeitet
entgegen landläufiger Meinung nicht dafür seinem Besitzer etwas Gutes zu tun, sondern
nur um seine Situation zu verbessern.
Wie kann ein Hund seine Situation verbessern?
● Durch Vermehren von guten Gefühlen / Empfindungen
● Durch verringern / ausschalten von kleinen oder großen unangenehmen Gefühlen /
Empfindungen
Dabei macht er die Erfahrung, dass bestimmtes Verhalten in bestimmten Situationen
seine spezielle Situation verbessern kann.
2. lErNEN WIr DEM HUND ETWaS ZU TUN ODEr gEWöHNEN WIr IHM ETWaS aB?
Grundsätzlich lernt ein Hund nur durch Verstärkung, das bedeutet durch vermehren von
angenehmen Gefühlen / Empfindungen (positive Verstärkung) oder durch Verringerung
von unangenehmen Gefühlen / Empfindungen (negative Verstärkung).
Um vollständige Reizkontrolle über positive Verstärkung zu erhalten (Hund befolgt immer
das Kommando) benötigt er zwischen 4000 und 6000 Wiederholungen.
Der Grund für das Nichtlernen einer Übung ist meistens auf Mangel an Wiederholungen
zurückzuführen.
Abgewöhnen von unerwünschtem Verhalten.
Es ist unmöglich unerwünschtes Verhalten abzugewöhnen durch:
• Nichtbeachten
• Belohnen
Zum abgewöhnen von unerwünschtem Verhalten sollte man einen geeigneten, aversi-
ven Reiz nutzen, das bedeutet: ein ausreichend unangenehmer Reiz zeitgleich mit dem
unerwünschten Verhalten stoppt dieses. Der Hund wird auf die unangenehme Empfindung
mit einem Meiden-Reflex (Rückenmarksreflex) reagieren. (Wir brauchen nicht das Wissen
eines Universitätsabschlusses um unsere Hand von der heißen Ofenplatte fernzuhalten.)
99% der Hundebesitzer trainieren ihre Hunde nicht, diese Hunde lehren sich selbst und
lernen dabei eine Menge unerwünschter Verhaltensweisen.
Darum sind hier E-Geräte so erfolgreich. Sie sind nicht emotional und können im zeitlich
50
Techniken der Hundeausbildung