Beunruhigen Sie sich nicht, wenn Sie einmal einen
höheren Blutdruck messen als normal. Der Blutdruck
ändert sich laufend, da sich die Herzleistung den kör-
perlichen Erfordernissen anpasst. Es ist ganz normal,
dass der Blutdruck bei körperlicher Anstrengung an-
steigt, wie auch bei außergewöhnlichen seelischen
Einflüssen wie Schreck, Angst, Freude, Aufregung
usw. Erst wenn im Ruhezustand ein gleichbleibend
überhöhter Blutdruck gemessen wird, liegt ein Blut-
hochdruck vor, der sich dann bei körperlicher oder see-
lischer Belastung zusätzlich um ein gefährliches Maß
erhöht.
Ein zu niedriger Blutdruck (Hypotonie) kann bei dem Be-
troffenen zwar unangenehme Beschwerden verursa-
chen, wie Schwindelzustände und Abgeschlagenheit,
jedoch stellt der zu niedrige Blutdruck keinen ernsthaf-
ten Risikofaktor für die Gesundheit dar. Er kann vielmehr
als „Schongang" des Lebensmotors Herz angesehen
werden mit einer eher höheren Lebenserwartung.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat folgende
Grenzwerte für die Beurteilung der Blutdruckwerte fest-
gelegt:
4
systolisch
Eindeutig erhöhter
ab 140 mmHg
Blutdruck (Hypertonie)
Noch normaler
130 bis 139 mmHg 85 bis 89 mmHg
Blutdruck
Normaler Blutdruck
120 bis 129 mmHg 80 bis 84 mmHg
Optimaler Blutdruck
bis 119 mmHg
Wann eine medikamentöse Therapie erforderlich ist,
hängt nicht allein vom Blutdruck ab, sondern auch vom
jeweiligen Risikoprofil des Patienten. Bitte sprechen
Sie mit Ihrem Arzt, wenn auch nur einer der beiden
Werte (Systole, Diastole) ständig über den Grenzwer-
ten für eindeutig erhöhten Blutdruck liegt.
Bei der Blutdruck-Selbstmessung zuhause werden
häufig etwas niedrigere Werte als beim Arzt gemes-
sen. Deshalb hat z. B. die Deutsche Hochdruckliga
Grenzwerte festgelegt, die leicht unter denen liegen,
die bei einer Gelegenheitsmessung beim Arzt ermittelt
werden, nämlich 135 / 85 mmHg bei Selbstmessung im
Gegensatz zu 140 / 90 mmHg in der Arztpraxis.
diastolisch
ab 90 mmHg
bis 79 mmHg