Was ist das "Wetter"?
Um es einfach zu sagen: Das Wetter ist der Zustand der Atmosphäre zu einer bestimmten
Zeit an einem bestimmten Ort. Das umfasst Temperatur, Windgeschwindigkeit,
Niederschläge und Luftfeuchtigkeit. Aber in Wirklichkeit ist das Wetter viel mehr als das.
Schon immer hat das Wetter entscheidenden Einfluss auf die Lebewesen gehabt.
Wetterveränderungen können bewirken, dass Menschen schwitzen oder frösteln; sie
können die Ernte erfolgreich werden lassen oder vernichten; sie können Dürren oder
Überschwemmungen hervorrufen; und sie können sogar dazu führen, dass manche Tiere
einen Winterschlaf halten und andere sich auf lange Reisen begeben.
Wenn dich jemand fragt, wie das Wetter an deinem Wohnort ist, wird dir eine Antwort nicht
schwer fallen. Du musst nur nach draußen gehen. Regnet es oder scheint die Sonne? Ist es
warm oder kalt? Aber was ist, wenn du gefragt wirst, wie das Wetter morgen oder nächste
Woche wird? Wahrscheinlich müsstest du einen Meteorologen um Hilfe bitten.
Was ist die Wetterkunde?
Der wissenschaftliche Begriff für die Wetterkunde lautet "Meteorologie". Dieses Wort geht
zurück auf das Buch "Meteorologica", das der griechische Philosoph Aristoteles um 340 vor
unserer Zeitrechnung schrieb. Das griechische Wort meteoron bezieht sich auf die Dinge,
die "oben im Himmel" sind, also zwischen der Erde und dem Reich der Sterne. Das Wort
logos bedeutet "Lehre". Das Buch von Aristoteles handelt von der Vorhersage des Wetters
mit Hilfe bekannter atmosphärischer Phänomene; demnach kündigt beispielsweise ein Hof
rund um den Mond Regen an.
Erst beinahe zweitausend Jahre später entwickelte sich die Meteorologie mit der Erfindung
von Präzisionsinstrumenten zum Messen des Wetters zu einer richtigen Wissenschaft.
1607 baute Galilei ein Thermometer. 1667 baute Robert Hooke einen Windgeschwindig-
keitsmesser (Anemometer). 1780 erfand Horace de Saussure das Haarhygrometer, das die
Luftfeuchtigkeit misst. Mit Instrumenten wie diesen waren die Menschen in der Lage, das
Wetter mit größerer Genauigkeit vorherzubestimmen. Die Wissenschaftler, die sich mit der
Wetterkunde beschäftigen, heißen Meteorologen.
Die ersten Meteorologen, zum Beispiel Benjamin Franklin, machten sich ganz detaillierte
und genaue Aufzeichnungen über das Wetter. Franklin war einer der ersten US-Amerikaner,
die täglich das Wetter vorhersagten.