7.Ausführungen von Kraftstoffsystemen
Die nachstehende Beschreibung von Kraftstoffsystemen soll lediglich dem Erkennen der ver-
schiedenen Ausführungen dienen, die angetroffen werden können, und deren charakteristische
Eigenschaften herausstellen. Obwohl diese Beschreibung für die Durchführung einiger einfacher
Einstellungen u.U. ausreichend ist, sind weitergehende Detailinformationen einem ausführlichen
Handbuch für das Fahrzeug bzw. den Allgemeinen Anweisungen für das Kraftstoffsystem zu ent-
nehmen.
Die Informationen sind in zwei Hauptabschnitte unterteilt, im ersten wird auf die unter-
schiedlichen Vergaserausführungen eingegangen und im zweiten auf Kraftstoffeinspritzanlagen.
Zum besseren Verständnis werden die einfacheren Systeme in beiden Fällen zuerst behandelt.
HINWEIS: An zahlreichen Doppel- und Mehrfachvergasern ist ein Vergaserabgleich erforderlich,
bevor das Gemisch eingestellt wird - Näheres am Ende dieses Abschnitts.
1. Ein einfacher Vergaser mit "Festdüsen-Choke", wie er z.B. in Gartenmaschinen oder Motoren
von kleinen Stromgeneratoren eingebaut ist, besteht aus vier Grundkomponenten
2. Eine Drosselklappe, die den Hauptkanal für das Kraftstoff/Luftgemisch öffnet oder schließt. Sie
verfügt normalerweise über einen einstellbaren Drosselklappenanschlag, mit dem die
Leerlaufdrehzahl eingestellt werden kann.
3. Eine Schwimmer- und Ventilanordnung, die für einen gleichbleibenden Kraftstoffstand sorgt
(oder eine empfindliche Druckregelventilmembran).
4. Eine Kraftstoffzuführung und -einstellung für den Leerlauf (Leerlaufdüse und
Leerlaufgemischschraube). Sie befindet sich in der Nähe des Vergaserflansches und der
Drosselklappe. Die Drosselklappe öffnet zusätzliche Kanäle (Beschleunigungsbohrungen) zur
Zuführung von Kraftstoff zu Beginn des Öffnungsvorgangs.
5. Eine Kraftstoffversorgung und -einstellung für hohe Drehzahlen (Hauptdüse und
Hauptgemischschraube). Sie befindet sich normalerweise näher am Einlassflansch für den
Luftfilter. Die Hauptkraftstoffzuführung erfolgt in einen Venturikanal, dessen Verengung (ein
Festdüsen-Choke) einen Unterdruck erzeugt, um den Kraftstoff anzusaugen.
6. Hinweis: Eine Kaltstartvorrichtung wird manchmal auch als Choke bezeichnet - sie erzeugt
ebenfalls eine Verengung, um zusätzlichen Kraftstoff anzusaugen.
1. Vergaser mit veränderlichem Choke. Diese Vergaser haben normalerweise die gleichen Teile,
wie unter Ziffern 1-3 für einfache Vergaser mit Festdüsen-Choke beschrieben. Jedoch verfügt
die Hauptkraftstoffzuführung über eine feine, spitz zulaufende Nadel in einer Düse, um den
Kraftstoff genau zu dosieren. Die veränderliche Chokegröße wird durch eine
Hubkolbenanordnung gebildet, die mit einer flexiblen Membran verbunden ist.Wenn die
Drosselklappe geöffnet wird, saugt der Motor mehr Luft an, die Membran zieht den Kolben
und die Nadel weiter auf und hält im Vergaser einen gleichmäßigen niedrigen Druck
(konstanter Unterdruck) aufrecht. Hiermit lässt sich eine genaue Kontrolle von Luft und
Kraftstoff über ein großes Bedingungsspektrum erzielen. Anreicherung für
Beschleunigungsbedingungen kann über eine getrennte Pumpvorrichtung oder durch
Regelung der Steiggeschwindigkeit des Kolbens erfolgen. Mit Ausnahme von niedriger
Drehzahl / leichter Last, die über die Leerlaufgemischregelung eingestellt werden, hängt das
Gemisch von der Nadel/Düse-Kalibriergröße ab.
2. Vergaser in Schieberausführung. Der Schiebervergaser wurde seit sehr vielen Jahren an
Motorrädern und anderen Kleinmotoren eingesetzt. Der Kraftstoff wird über eine Kammer
Ein einfaches Vergasersystem
In Motorräder eingebaute Vergasersysteme
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