Einführung zum Phasenkontrast
Präparate ohne irgendeine Färbung, die kein Licht absorbieren werden als "Phasenobjekte" bezeichnet, weil
sie die Phase des sie durchlaufenden Lichtes leicht verändern, und es im Vergleich zum direkten Licht, das die
Probe nicht abgelenkt durchläuft, um eine viertel Wellenlänge verschieben. Unglücklicherweise sind unsere
Augen, genau wie die Sensoren der Kameras, nicht in der Lage diese Phasenunterschiede abzuschätzen. Das
menschliche Auge reagiert nur auf die Farben des sichtbaren Spektrums (Veränderungen der Lichtfrequenz)
oder auf unterschiedliche Stufen der Lichtstärke (Unterschiede der Lichtwellenamplitude).
Bei Phasenobjekten läuft die "Nulllinie" des Lichts nicht abgelenkt durch oder um die Probe herum. Das vom
Objekt gebeugte Licht wird (wie bei dunklen Proben) nicht in der Amplitude eingeschränkt, sondern abhängig
von Brechungsindex und Dicke der Probe verlangsamt (Phasenverschiebung). Dieses gebeugte Licht, das um
ca. eine viertel Wellenlänge verschoben ist, erreicht die Bildebene im Vergleich zum direkten, nicht abgelenkten
Licht, mit einer Phasenverschiebung aber mit derselben Intensität.
larebene der Kontrast fehlt und die Details der Probe fast unsichtbar sind.
Zernike entwickelte erfolgreich eine gegenwärtig als Phasenkontrastmikroskopie bekannte Methode, mit der
sich Kontrastbilder von transparenten Phasenobjekten erzielen lassen, als ob es sich um dunkle Proben handle.
Eine schematische Darstellung der Konfiguration eines Phasenkontrastmikroskops erfolgt auf Abbildung 1.
Phasenring
Abgelenk-
tes Licht
Objektiv
Objektträger
Kondensator
Ringblende
Lichtquelle
Abbildung 1
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Das Ergebnis ist, dass dem Bild auf Oku-