3) Notfall-Betätigung
Wenn die elektronische Steuerung wegen eines Defektes nicht mehr auf
die Befehlseingabe anspricht, sind die Eingänge EMRG1 oder EMRG2 zur
manuellen Betätigung des Torflügels zu verwenden. Die Eingänge EMRG1
und EMRG2 sind direkt, also bei Ausschluss der Logik, mit den Motors
verbunden.
Die Bewegung des Torflügels wird mit geringer Geschwindigkeit ausge-
führt:
- EMRG1 öffnet (schließt wenn dip 5 = "ON")
- EMRG2 schließt (öffnet wenn dip 5 = "ON")
Achtung! Während der Notfall-Betätigung sind alle Sicherheits-
vorrichtungen abgeschaltet und die Torflügelstellung wird nicht
kontrolliert. Deshalb müssen die Befehlstasten vor Ankunft des
Tores am Endanschlag losgelassen werden. Die Notfall-Betäti-
gung sollte nur im extremen Notfall verwendet werden.
Nach einer Notfall-Betätigung "vergisst" die elektronische Steuerung die
Torstellung (
auf dem Display ) und deshalb wird bei der Wiederein-
stellung der normalen Betriebsweise die Rückstellung ausgeführt werden
(Seite 41).
AMPELANZEIGEN
Die Ampelanzeigen werden von der optionalen Karte "SCL" gesteuert. Auf der
Karte stehen 4 potentialfreie Kontakte zum Einschalten der roten und grünen
Leuchten (ein internes Paar und ein externes Paar) zur Verfügung.
Wenn die Regelung durch die Ampel freigegeben wird, werden der Betriebs-
weise der Steuereinheit einige Einschränkungen auferlegt:
- der sequentielle Funk-Befehl TD wird vollkommen ignoriert;
- die automatische Wiederschließung und das Vorblinken wird ungeachtet
der vom Benutzer ausgeführten Dip-Schalter-Einstellungen freigegeben;
- das Vorblinken, das normalerweise 2 Sekunden dauert, wird auf 4 Sekun-
den verlängert, wenn die Ausgangsposition die vollständige Öffnung
oder Schließung war;
- der Öffnungsbefehl (TAI für Intern, TAE für Extern) kann nur dann gege-
ben werden, wenn für die fragliche Seite (intern oder extern) die rote
Leuchte erloschen ist oder blinkt. Wenn von der Seite, auf der die grüne
Ampelleuchte leuchtet ein weiterer TA Befehl gegeben wird (während der
Pause zur automatischen Schließung) wird die Pausenzeit wiederholt;
von der gegenüberliegenden Seite können Befehle nur dann gegeben
werden, wenn die Schließung beginnt;
- das fortdauernde Stillstand des Tores ist nur durch das Eingreifen des
Stromsensors (oder Kontaktleiste) oder durch einen Blockierungsbefehl
möglich.
Beim Eingreifen des Stromsensors ist die Blockierung nur vorübergehend,
da der Motor zur Vervollständigung der zuvor unterbrochenen Betätigung
nach drei Minuten wieder anläuft. Im Falle der Blockiertaste muss durch
einen externen Befehl die erneute Torbewegung befohlen werden.
Wenn die Ampelanzeige nicht erwünscht ist, muss "Eout 0"
eingestellt werden: Nach 5 Sekunden schließen sich zur Anzeige
des Ausschlusses der Ampel auf der SCL-Karte die Kontakte
R_I und R_E.
Wenn bei Verwendung der Ampelanzeigen, die SCL-Karte nicht
korrekt funktionieren sollte, verbleibt die Motorenkontrolleinheit
weiterhin funktionsfähig, ohne darüber irgendeine Meldung zu
geben und ohne in ihrem Betrieb eingeschränkt zu werden.
MANUELLE SCHLIESSUNG
Bei Wahl des Parameters UPch 1 (Seite 42) wird die Schließungsbetätigung
mit einem TC-Dauerbefehl ausgeführt, wobei der Stillstand beim Loslassen
der Taste erfolgt. Die automatische Wiederschließung ist ohne andere Wahl-
möglichkeit abgeschaltet und der sequentielle Funk-Befehl/TD hat immer
die Funktion zur alleinigen Öffnung; der Eingang FTCS dient zur Blockierung.
Durch Aktivierung der Ampelregelung wird zur vollkommen automatischen
Betriebsweise (auch bei der Schließung) zurückgekehrt. Die Lichtschranken,
Kontaktleisten (falls installiert) und der Stromsensor funktionieren stan-
dardgemäß; um sofort wieder die Schließung zu aktivieren braucht nur die
Befehlstaste "TC" losgelassen und erneut gedrückt zu werden.
BETÄTIGUNG OHNE SICHERHEITSVORRICHTUNGEN
Es kann ein Betriebsweise gewählt werden, bei der die externen Sicherheits-
vorrichtungen FTCI, FTCS, CSPF, CSPA (aber nicht TB und der Stromsensor)
ignoriert werden.
Zur Freigabe die Funktion müssen die Befehleingabevorrichtungen
zur Öffnung (TAI) und zur Schließung (TC) in Türnähe installiert
werden, sodass die Bewegung visuell kontrolliert werden kann.
Die Übernahme der Verantwortung für die Risiken, die sich aus einer
falschen Verwendung ergeben, wird durch die Trennung der mit "UPM
ENABLE" Abb. 18" markierten Sicherheitsüberbrückung angezeigt.
Vor der Freigabe dieser Betriebsweise muss in der folgenden Weise verfahren
werden:
- den Torlauf in der gewöhnlichen Weise programmieren (also mit den
Sicherheitsvorrichtungen FTCI und FTCS an Neutral, Eingängen und
Ausgängen überbrückt);
- die Überbrückung "J7" (UPM ENABLE, Abb. 17) trennen;
- DIP10 in Position "ON" stellen;
- die PROG-Taste zum Lesen der Konfiguration der Dip-Schalter ("dIP")
drücken.
ANMERKUNG: Durch Stellung des DIP10 auf OFF kann nach vorheriger
Installation der fehlenden Sicherheitsvorrichtungen zur automatischen Funkti-
onsweise zurückgekehrt werden. Die Rückkehr zum Standardbetriebsmodus
verursacht einen Rückstellungsvorgang.
Der manuelle Befehl verlangt die fortdauernde Aktivierung des Kontaktes
(TAI oder TC) für 5 Sekunden, nach deren Ablauf die Torbewegung auch
dann beginnt, wenn die obenerwähnten Sicherheitsvorrichtungen sich in
Alarmstellung befinden (oder nicht vorhanden/nicht überbrückt worden sind).
Der Motor wird blockiert: 1) beim Loslassen des Befehls; 2) bei gleichzeitiger
Aktivierung von TAI und TC; 3) bei Aktivierung des Stromsensors; 4) bei
Aktivierung des Befehls TB.
BESONDERHEITEN
• Der Ausgang für die kontrollierten Lasten (Anschlussklemme 9) liefert am
Ausgang niemals Spannung.
• Das Wachlicht wird zusammen mit dem Motor aktiviert und bleibt bis 60
Sekunden nach Anhalten des Motors eingeschaltet.
• Der Stromsensor gewährleistet das Anhalten beim Antreffen eines Hin-
dernisses, ohne dass dabei besondere Beachtung der Kräftebegrenzung
geschenkt wird.
• Die Encoder- und Richtungsfehler werden in geringerem Maße verwaltet,
wodurch aber eine größere Bewegungsmöglichkeit gegeben wird.
• Die schnelle Bewegungsrichtungsumkehrung infolge des Eingreifens
des Stromsensors, erfolgt für eine Strecke von 8 cm (auf der Führung
gemessen) und dauert niemals länger als 5 Sekunden.
Achtung! Die Weite der Befreiungsbewegung variiert gemäß der vom Tor ein-
genommenen Position und der Typologie der Torblätter: In diesem Fall besteht
der einzigste Zweck darin, die Tür vom Druck auf das Torblatt zu befreien.
• Wenn eine Befehlseingabe eingeklemmt ist, müssen zur Torbewegung
alle Befehle losgelassen werden, da sonst keiner von ihnen in Betracht
gezogen wird (verhindert zufällige Aktivierungen).
• Im Falle, dass der EEPROM Speicher nicht auf dem Display gelesen werden
kann, erscheint zur Bezeichnung der anormalen Situation die Bezeich-
nung "Pro". Der Betrieb könnte durch die Rückstellung der Steuereinheit
wieder aufgenommen werden. Andernfalls ist die Torlaufprogrammierung
auszuführen.
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