D eu t s ch
Ty pis che M aterialeig ensc ha f t en / E rhä lt l ic he Li ef e r f or me n
Legierungstyp (nach ISO 22674)
Dichte
WAK-Wert (25 – 500 °C)
Massengehalt aller Bestandteile
0,2 % Dehngrenze
Bruchdehnung
E-Modul
Vorwärm- / Gießtemperatur
Schmelzintervall
Nachschmelzzeit (HF-Induktion)
Art. Nr.:
Beschreibung
675272
denta NEM
250 g
675271
denta NEM
1000 g
P ro d u k tbe schrei b un g
dentaNEM ist eine Co-Cr-Mo Aufbrennlegierung zur Herstellung von Kronen und Brücken
mittels der konventionellen Gusstechnik.
In d i ka t i on en
Herausnehmbare Teilprothesen, Klammern, verblendete Kronen, große Brücken oder Brücken
mit kleinen Querschnitten, Stege, Befestigungen, implantatgetragene Suprakonstruktionen
K o n tr a in di ka tio n en
Alle Anwendungen, welche nicht als Indikation aufgeführt sind.
N eb en wi rku n ge n
In Einzelfällen können Sensibilitäten oder Allergien gegen Bestandteile dieser Legierung
auftreten. Bei bekannter Allergie oder Sensibilität gegen einen der Bestandteile sollte ein
Arzt hinzugezogen werden.
W e ch se l wirk un g en
Verschiedene Legierungstypen in derselben Mundhöhle können zu galvanischen Reaktionen
führen.
V e ra r b ei tu ng von d ent a NEM
1. Modellieren
Das Wachsmodell des Metallgerüstes sollte im Bereich der Verblendung anatomisch im
verkleinerten Maßstab der später zu verblendenden Krone oder Brücke modelliert sein.
Nur so kann die Keramik in einer gleichmäßigen Schicht aufgetragen und gebrannt werden.
Ziel ist es, auf diese Weise einen möglichst spannungsarmen Verbund zwischen Metall und
Keramik zu erzielen.
Hinweis: Bei massiven Brückengliedern kann es aufgrund günstigerer Abkühlbedingungen von
Vorteil sein, oral eine durchgängige Metallgirlande anzulegen.
Die Wanddicke bei Einzelkronen sollte min. 0,3 mm und bei Brückenpfeilerkronen min. 0,4 mm
betragen. Die Gerüste für Objekte mit größeren Spannweiten müssen auch im Interdental-
bereich entsprechend stabil gestaltet werden; scharfe Übergänge sind unbedingt zu vermeiden.
Vorgesehene Lötflächen müssen großflächig angelegt werden.
2. Anstiften der Gusskanäle
Für Einzelkronen und Brücken bis max. 3 Einheiten empfiehlt sich ein direktes Anstiften
(Ø min. 3 mm) mit Gusskanälen, die im objektnahen Bereich mit einem Schmelzreservoir
versehen sind. Im allgemeinen ist der Balkenguss (Ø 4 – 5 mm) mit entsprechenden
Zuführungs- (Ø 3 – 4 mm) und Verbindungs kanälen (Ø ca. 3 mm) angebracht.
Das Wachsgewicht inkl. Gusskanäle wiegen um die benötigte Legierungsmenge zu bestimmen
( Wachsgewicht x Dichte = Legierungsmenge in g ).
3. Einbetten
dentaNEM darf nur in phosphatgebundene, kohlenstofffreie Einbettmassen vergossen werden.
Optimale Gießergebnisse werden mit der Einbettmasse Wilavest quick und der unverdünnten
Wilavest quick NP-Anmischflüssigkeit erreicht. Geeignete Einbettmassen sind unter Vakuum
anzumischen. Dabei müssen besonders bei „Speed"-Einbettmassen die Hinweise des jeweili-
gen Einbettmasseherstellers / -vertreibers genau beachtet werden. Bei der Verwendung eines
Metallrings müssen Gussmuffeln der Größen 1 und 3 mit jeweils einem Keramikvlies (trocken)
ausgekleidet werden, Gussmuffeln der Größen 6 und 9 mit jeweils zwei Lagen Keramikvlies.
4. Wachsaustreiben / Vorwärmen
Das Umsetzen in den Vorwärmeofen und das Aufheizen (wahlweise konventionell
oder im „Speed"-Aufheizverfahren) muss entsprechend den Hinweisen des
Einbettmasseherstellers /-vertreibers erfolgen.
Wachsaustreiben beim konventiellen Aufheizen bei 300 °C je nach Gussmuffelgröße:
30 min (1x), 40 min (3x), 50 min (6x), 60 min (9x).
Vorwärmzeiten für dentaNEM nach Erreichen der Endtemperatur von 950 °C für unter-
schiedlich große Muffeln:
konventionelles Stufen-Aufheizverfahren: 20 min (1x), 40 min (3x), 50 min (6x), 60 min (9x)
„Speed"-Aufheizverfahren:
Beim Wachsaustreiben und Vorwärmen einer größeren Anzahl von Muffeln muss die Zeit
des Wachsaustreibens und des Vorwärmens verlängert werden.
G e b ra u c h s in f o r m at i o n d en t aN EM
4
8,8 g / cm
3
14,4 * 10
K
-6
-1
Co 63,3 % . Cr 28,6 % . Mo 5,9 % . Fe . Nb . Si . Mn
400 MPa
7 %
200 GPa
950 / 1480 °C
1220 – 1380 °C
5 – 15 sec.
40 min (1x), 50 min (3x), 60 min (6x), 90 min (9x)
5. Schmelzen / Gießen
Für dentaNEM dürfen nur Gusstiegel aus keramischem Material verwendet werden.
Keine Graphittiegel und nur Neumetall verwenden!
Hochfrequenzverfahren: Nach dem Zusammenfallen des letzten Gussstückes warten, bis ein
letzter Glutschatten über die Schmelze gelaufen ist und die Oxidhaut aufzureißen beginnt,
dann Gießprozess sofort auslösen. Nicht überhitzen!
Flammenschmelzverfahren mit Propan / Sauerstoff:
Beim Aufschmelzen mit der offenen Flamme soll ein sauberer Brennerkopf verwendet werden.
Außerdem ist auf die richtige Flammeneinstellung zu achten; zur Vermeidung einer zu hohen
Sauerstoffaufnahme darf das Schmelzgut nur im reduzierenden Teil der Flamme geschmolzen
werden. Dabei bildet sich nach dem Zusammenfallen des letzten Gussstückes eine Oxidhaut.
Bei leicht kreisender Flammenbewegung so lange aufschmelzen, bis sich das Gussmetall unter
der Oxidhaut durch den Flammendruck bewegen lässt. Der Gießvorgang muss ausgelöst
werden bevor die Oxidhaut aufzureisen beginnt. Achtung: Kein Flussmittel einsetzen!
6. Ausarbeiten / Reinigen
Nach dem langsamen Abkühlen auf Handwärme ausbetten und mit einem Einwegstrahlmittel
(Aluminiumoxid, Korngröße 110 µm) abstrahlen. Gerüst mit sauberen für CoCr-Legierungen
geeigneten Hartmetallfräsern oder keramisch gebundenen Schleifinstrumenten ausarbeiten;
dabei Werkzeuge nur in eine Richtung über die Oberfläche ziehen, um Materialüberlappungen
und eine möglicherweise daraus resultierende Blasenbildung bei der keramischen Verblendung
zu vermeiden. Außerdem muss auf die vom Hersteller empfohlene maximale Drehzahl der
Instrumente geachtet werden. Die Verblendoberflächen danach mit einem Einwegstrahlmittel
(Aluminiumoxid, Korngröße 110 µm) unter einem Druck von 3 – 4 bar abstrahlen. Gerüst
danach gründlich unter fließendem Wasser abbürsten oder mit Heißdampf abdampfen und
mit Ethylalkohol entfetten.
Bei der Metallbearbeitung den Schleifstaub nicht einatmen!
7. Oxidieren
Ein Oxidbrand ist bei dentaNEM nicht erforderlich. Wird dennoch ein Oxidbrand zur visuellen
Kontrolle der Gerüstkonditionierung durchgeführt, ist das Oxid mit Einwegstrahlmittel
(Aluminiumoxid, Korngröße 110 µm, 3 – 4 bar) abzustrahlen und die Oberfläche erneut zu
reinigen.
Folgende Oxidationsparameter sind zu beachten:
Temperatur 1000 °C, kein Vakuum, keine Haltezeit, mit sofortiger Abkühlung.
8. Verblenden
Für eine keramische Verblendung eignen sich alle handelsüblichen Keramikmassen mit einem
geeigneten WAK-Wert und einer max. Brenntemperatur von 1000 °C.
Es wird der Opakerauftrag in 2 Schritten empfohlen; bei der weiteren Keramik-Verblendung
müssen die Anweisungen des jeweiligen Keramikherstellers, im besonderen in Bezug auf das
Abkühlen nachdem Keramikbrand, beachtet werden.
Im Besonderen wird für die keramische Verblendung empfohlen:
IPS InLine System, Ivoclar Vivadent AG
Das Legierungsgerüst auf dem Brenngutträger ausreichend abstützen.
Vor dem Verblenden müssen ggf. nach Lötprozesen Oxid- und Flussmittelreste abgebeizt
werden. Zusätzliches Ausarbeiten bzw. Reinigen gem. Pkt. 6 durchführen. Die Verarbeitungs-
empfehlungen der Verblendkeramik-Hersteller müssen beachtet werden.
9. Fügen
dentaNEM ist löt- und laserschweißbar. Für das Löten von dentaNEM vor dem Brand wird das
Stahlgoldlot Nr. 80 M-1, nach dem Brand das Stahlgoldlot Nr. 80 W-2, jeweils in Kombination
mit einem geeigneten Flussmittel empfohlen (Die jeweiligen Herstellerangaben beachten!).
Für das Laserschweißen vor dem Brand wird der PortaSmart Laserschweißdraht empfohlen.
Achtung! Auf Schweißnahtgeometrie achten.
10. Polieren
Restoxide und ggf. Flussmittelreste mit Glanzstrahlen entfernen. Die mit Hartmetallfräsen aus-
gearbeiteten Metallflächen mit keramisch gebundenen Schleifsteinen glätten und anschließend
mit Gummipolierern bis zu einem seidenmatten Glanz aufpolieren. Mit geeigneter Polierpaste
bis zum Erreichen einer Hochglanzpolitur bearbeiten und anschließend mittels Ultraschall-
reinigungsgerät oder vorsichtigem Dampfstrahlen reinigen.
La gerung
Bei Raumtemperatur und trocken lagern.
Vorsicht:
Metalldämpfe und Metallstäube sind gesundheitsschädlich beim Einatmen;
daher immer eine Absaugung und/oder geeignete Schutzmasken benutzen!
Dieses Material wurde für den Einsatz im Dentalbereich entwickelt und muss gemäß
Gebrauchsinformation verarbeitet werden. Für Schäden, die sich aus anderweitiger Verwendung
oder nicht sachgemäßer Verarbeitung ergeben, übernimmt der Hersteller keine Haftung. Darüber
hinaus ist der Verwender verpflichtet, das Material eigenverantwortlich vor dessen Einsatz auf
Eignung und Verwendungsmöglichkeit für die vorgesehenen Zwecke zu prüfen, zumal wenn diese
Zwecke nicht in der Gebrauchsinformation aufgeführt sind. Dies gilt auch, wenn die Materialien mit
Produkten von Mitbewerbern gemischt oder zusammen verarbeitet werden.