SEIL HANDHABUNG / SEILLEBENSDAUER /
gewährleistet eine längere Lebensdauer. Beim Ge-
brauch von Seilzügen oder Schlingen ist ein stetiger
gerader Zug aufzubringen, um die volle Festigkeit
des Seils zu nutzen.
Nehmen Sie ohne vorherige schriftliche Gene-
hmigung des Herstellers keine Änderungen oder
Erweiterungen der Ausrüstung vor. Ferner sind alle
Reparaturen nur entsprechend der vom Hersteller
vorgegebenen Vorgehensweisen durchzuführen.
Befestigen Sie das Seil an dem Einbindepunkt des
Gurts, so wie es der Gebrauchsanweisung für den
Gurt zu entnehmen ist, mittels eines Achterknotens
mit einem überstehenden Seilende von mindestens
10 cm (4 Inch).
Bei Anschlagen eines Seils muss der Benutzer
bestimmen, ob im gegebenen Fall ein Einzelan-
schlagpunkt oder ein Mehrfachanschlagpunkt geeig-
net ist und ob das geeignete Befestigungsverfahren
(d.h. Achterknoten, Bänder usw.) angewandt wird.
Der Anschlagpunkt sollte oberhalb des Benutzers
liegen, und zwar derart, dass ein Absturz bis zum
Boden vermieden wird (EN 365:2004 q). Die gee-
igneten Befestigungsverfahren für Anschlageinrich-
tungen sind NFPA 1983 und 1670 zu entnehmen.
Jegliche Abwinkelung in einem Anschlagsystem
erhöht die Belastung der Anschlageinrichtungen
und der anderen Systemelemente. In Bezug auf die
Sicherheit ist 90 Grad der bevorzugte Höchstwinkel,
wobei 120 Grad nie überschritten werden sollten
(außer bei einem Umlenkwinkel).
ÜBERBELASTUNG
Setzen Sie das Seil keinen übermäßigen Lasten aus.
Abrupte Belastungen oder Schockbelastungen kön-
nen zum Seilbruch führen.
Vermeiden Sie abrupte Belastungen oder Schock-
belastungen, welche die Bruchfestigkeit des Seiles
übersteigen. Schockbelastungen können auch zum
dynamischen Bruch eines Seiles führen.
Statische Lasten sind nicht ausschlaggebend,
wenn das Seil mit erheblichen dynamischen Lasten
beaufschlagt wird. Dynamische Belastungen erfol-
gen dann, wenn eine statische Last aufgenommen,
gestoppt, bewegt oder geschwenkt wird. Je rascher
oder abrupter derartige Handlungen stattfinden,
umso größer fällt die dynamische Belastung aus. In
derartigen Fällen kann die dynamische Last ohne
weiteres ein Vielfaches der statischen Last er-
reichen.
Zu Beispielen für dynamische Belastung zählen das
Aufbringen einer Last an einem schlaffen (durch-
hängenden) Seil oder das Verwenden eines Seils,
ÜBERPRÜFUNG
um einen herabfallenden Gegenstand abzufangen.
Dynamische Effekte sind an einem Seil mit geringer
Dehnung, zum Beispiel an einem Aramidseil, größer
als an einem dehnungsstarken Seil wie beispiels-
weise einem aus Nylon und größer an einem
kürzeren Seil als an einem längeren Seil.
Wenn zur Auswahl eines Seils eine statische Last
verwendet wurde, muss die Last langsam und sanft
gehandhabt werden, um dynamische Effekte auf ein
Minimum zu beschränken und ein Überschreiten des
für diese vorgesehenen Spielraums zu vermeiden.
Wurde ein Seil einer Schockbelastung ausgesetzt
oder übermäßig dynamisch belastet, sollte es aus
dem Verkehr gezogen werden.
Übermäßiges dynamisches Belasten eines Seils
mit großer Dehnung ist aufgrund der gespeicherten
Energie gefährlich. Hier kann es nach dem Reißen
des Seils zu plötzlichem elastischem Freisetzen der
Energie (Zurückschnellen) kommen, was eventuell
Verletzungen zur Folge haben kann.
SEILLEBENSDAUER
Die Einsatzlebensdauer eines Seils hängt von
verschiedenen Faktoren wie der Art, Dauer und In-
tensität des Einsatzes und dem Einsatzumfeld ab.
Aufgrund enormer Schwankungen bei den oben
genannten Faktoren lässt sich die Lebensdauer
nicht exakt einschätzen. Verschleiß oder Beschädi-
gungen könnten bereits beim ersten Gebrauch ein-
treten, in welchem Fall die Lebensdauer eines Seils
auf einen einzigen Einsatz beschränkt wird.
Für die Sicherheit des Benutzers und dieser Aus-
rüstung ist es von wesentlicher Bedeutung, dieses
Seil aus dem Verkehr zu ziehen, falls auch nur ir-
gendein Zweifel an seiner Eignung für den sicheren
Gebrauch besteht oder falls das Seil bereits einen
Absturz aufgefangen hat.
ÜBERPRÜFUNG
Alle Seile sollten vor und nach jedem Gebrauch
überprüft werden. In genauer Übereinstimmung mit
den Empfehlungen des Herstellers sollte ein Zeitplan
für periodische Überprüfungen durch eine quali-
fizierte Fachkraft erstellt, geführt und umgesetzt
werden.
Die Kontrollen sind mindestens alle 12 Monate
durchzuführen. In Abhängigkeit von dem Ausrüs-
tungstyp, der Einsatzhäufigkeit, den Umweltbedin-
gungen und dem geltenden Recht können auch
häufigere Kontrollen erforderlich sein.
Keine wie auch immer geartete Sichtkontrolle ist
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