Aufklappbare oder Modularhelme: Ihr Kinnschutz kann angehoben werden, aber gemäß der Norm ECE 22-05
sind sie nur dann für Straßenfahrten mit angehobenem Kinnschutz geeignet, wenn auf der Zulassungsetikette
neben dem Modellkode die Abkürzung "P/J" steht. Wenn hier nur die Abkürzung "P" steht, sind sie nicht für
Fahrten mit aufgeklapptem Kinnschutz gedacht. Der Kinnschutz darf nur dann aufgeklappt werden, wenn dies
das Aufsetzen des Helms erleichtert. Auf jeden Fall sollte man den Kinnschutz beim Fahren weder anheben
noch senken. Dies wäre insofern gefährlich, als man dabei einerseits die Hand vom Lenker nehmen muss und
andererseits kurze Zeit lang das Sichtfeld bedeckt wird.
Siehe Abb. 1 _ Beispiel für Zulassungsetikette ECE 22-05
E3: Abkürzung für das Land, in dem der Helm zugelassen wurde.
052644/P: Identifizierungsnummer des zugelassenen Modells und Schutztyp, für den der Helm garantiert
Helm-Seriennummer
000012:
Achtung. Falls der von Ihnen gekaufte Helm nicht der Art von Schutz und Gebrauch
entspricht, die Sie brauchen, geben Sie ihn an Ihren Händler zurück und lassen sich ein für
Sie besser geeignetes Modell empfehlen.
Bei den serienmäßig mit einem Visier ausgestatteten Helmen (egal ob offene, Integral- oder
modulare Helme), kann das Visier die Augen vor Staub, Geröll und Insekten schützen,
die beim Fahren gefährlich sein können. Fahren ohne Visier ist zwar gesetzlich erlaubt,
verringert aber die Sicherheit.
WAHL DES GEEIGNETEN HELMS
Achtung. Zur maximalen Sicherheit muss der Helm perfekt sitzen und bequem an-
liegen: d. h., er darf weder zu eng sein, denn dann wäre es unmöglich, ihn längere Zeit zu
tragen, noch zu weit, weil er dann bei Aufprall keinen angemessenen Schutz bietet, sich
beim Fahren seitlich dreht oder vom Kopf abrutscht. Beachten Sie beim Kauf Ihres Helms
genau die folgenden Anweisungen.
Siehe Abb. 2 _ Messen Sie zuerst Ihren Kopfumfang, um die richtige Größe zu bestimmen, indem Sie das Maß-
band circa zwei cm über den Augenbrauen und den Ohren horizontal um den Kopf legen.
Siehe Abb. 3 _ Probieren Sie nun einen Helm der so festgelegten Größe, um Komfort und Passform zu prüfen.
Ziehen Sie die zwei Teile des Riemens seitlich (siehe Abbildung) und schieben Sie sie ein, indem Sie sie am Kopf
von hinten nach vorn ziehen.
Siehe Abb. 3 a – 3 b_ Für optimale Sicht ist bei diesem Helm das Sichtfenster größer als bei anderen, sodass
man es nach dem Aufsetzen nicht auf die Augen herunterklappen, sondern die Position von Wangenknochen und
Nase in Bezug auf Wangenpolster und Nasenschutz als Anhaltspunkt nehmen muss.
Siehe Abb. 4 _ Kontrollieren Sie nun, ob die einzelnen internen Polsterungen, die Wangenpolster, das obere
Innenpolster und das Stirnpolster genau auf den Wangen, dem Oberkopf und der Stirn aufliegen und drehen
Sie dann den Helm bei festem Kopf zuerst leicht nach rechts und nach links und dann nach oben und unten, vor
und zurück.
Siehe Abb. 5_ Der Helm muss so gut anliegen, dass die Haut an Wangen und Stirn zieht. Das heißt, dass der
Helm, wenn er sich zu leicht am Kopf bewegt, zu groß ist und Sie eine kleinere Größe anprobieren müssen.
Zum Schluss der Helmanprobe muss man den Halsriemen festschnallen. Den Riemen so regulieren, dass er so
eng wie möglich am Hals anliegt, aber ohne wehzutun; dann versucht man mit vorgebeugtem Kopf den Helm
abzunehmen, indem man ihn mit den Händen von hinten nach vorn zieht. Wenn sich der Helm leicht abnehmen
lässt, ist er nicht für Sie geeignet.
Wenn Sie meinen, die richtige Größe gefunden zu haben, behalten Sie den Helm ein paar Minuten auf dem Kopf
und prüfen, ob er Ihnen weh tut oder Sie Druckgefühle haben. Sollten Sie noch unentschlossen sein, wiederho-
len Sie die verschiedenen Phasen, bis Sie den Helm finden, der Ihnen am besten passt. Im Zweifelsfall und bei
gleichbleibendem Komfort wählen Sie unter zwei Größen immer die kleinere.
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GEBRAUCHS- UND PFLEGEANWEISUNGEN
HINWEISE
Kein Helm kann bei einem Unfall für absolute Sicherheit garantieren.
Um genau den Schutz zu bieten, für den er konzipiert wurde, muss der Helm perfekt sitzen
und das Verschlusssystem korrekt und perfekt festgeschnallt werden. Bei bequemem, aber
fest angeschnallten Verschlusssystem kann man den Helm nicht vom Kopf abnehmen. Der
Riemen muss unter dem Kinn liegen und so geschlossen sein, dass er in der gesamten Ge-
brauchszeit des Helms in Spannung bleibt; es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass der Helm
immer korrekt angeschnallt bleibt.
Am Helm nichts befestigen, was nicht ausdrücklich vorgesehen ist. An der Helmschale kei-
ne Löcher oder Einschnitte anbringen. Den Helm oder seine Komponenten auf keine Art
verändern, weil sonst Aufbau und Schutzleistung beeinträchtigt werden können. Aus dem
gleichen Grund sollte man den Helm nicht bemalen, keine Aufkleber anbringen und keine
scharfen Reinigungsprodukte oder Lösungsmittel verwenden.
Der Helm ist für das Auffangen von Aufprallen durch teilweise Zerstörung der Helmschale
und der internen Komponenten konzipiert worden. Am Helm müssen aber nicht unbedingt
Schäden sichtbar sein. Wechseln Sie den Helm nach jedem auch leichten Aufprall sofort
aus.
Innenschale und Polsterung sind für die Gewährleistung der Schutzeigenschaften des
Helms absolut erforderlich.
Der Helm nutzt sich mit der Zeit und beim Tragen ab, weshalb wir Ihnen raten, den Helm
zu wechseln, wenn er klare Anzeichen von Abnutzung an seinen Komponenten zeigt, so
z.B. Risse oder Rost, oder wenn er nicht mehr bequem sitzt und seine Komponenten in
schlechtem Zustand sind.
Auf jeden Fall sollte man den Helm 5 Jahre nach dem Kauf austauschen.
Falls dies nicht eindeutig vorgesehen ist, kann man den Helm nicht mit jedem beliebigen
Kommunikationssystem benutzen. Um die eventuelle Einbaumöglichkeit eines Systems zu
prüfen, sollte man sich die entsprechenden Gebrauchs- und Wartungsanweisungen durch-
lesen.
Nur Off-Road-Helme können mit Schutzbrille benutzt werden.
Einige Helmmodelle verfügen serienmäßig neben dem transparenten Visier über eine inter-
ne Sonnenblende, die wenig Licht durchlässt. Diese Blende darf in gesenkter Stellung nicht
bei unangemessenen Lichtverhältnissen benutzt werden (nachts, im Tunnel, allgemein bei
schlechter Sicht).
Beim Fahren sollte man nie die Hände vom Lenker nehmen, um das Kommunikationssys-
tem zu bedienen oder die Helmkomponenten wie Visier, Sonnenblende oder Kinnschutz zu
bewegen. Alle Handbewegungen am Helm dürfen nur bei stillstehendem Motorrad durch-
geführt werden.
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