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ERKLÄRUNG DER FUNKTIONEN
DIE ANZEIGE DER MONDPHASEN
Uhren mit Mondphasenanzeige stellen auf ihrem Zifferblatt die wechselnden Lichtgestalten
des Mondes (Neumond, erstes Viertel, Vollmond, letztes Viertel) dar.
Während der Erdumkreisung des Mondes ändern sich ständig die jeweiligen Positionen von
Sonne, Erde und Mond. Wir sehen die beleuchtete Hälfte des Mondes aus unterschiedlichen
Winkeln. So entsteht das Erscheinungsbild der Mondphasen. Es entsteht also nicht etwa
vom Schatten der Erde auf dem Mond. Der Mond reflektiert lediglich das Licht der Sonne
auf die Erde.
Die Phasen hängen von den jeweiligen Positionen der Sonne, des Mondes und der Erde ab.
Der Mond wird hingegen unsichtbar (Neumond), wenn er sich zwischen Erde und Sonne,
d. h. in Konjunktion mit der Sonne, befindet.
Die erste Phase ist der Neumond. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass kein Mond am Himmel
sichtbar ist. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich der Mond zwischen Sonne und Erde.
Nach und nach wird die beleuchtete Oberfläche des Mondes bei seiner Umkreisung der
Erde sichtbar. Zunächst nimmt man den zunehmenden Mond nur abends leicht wahr, dann
wächst die Sichel Tag für Tag und bleibt immer länger zu sehen. Nach dem Vollmond wird
der sichtbare Teil dann wieder kleiner.
Einen vollständigen Zyklus nennt man eine Mondumlaufzeit, die der Dauer zwischen zwei
Vollmonden (synodische Periode) entspricht: 29 Tage, 12 Stunden, 44 Minuten und 2,8
Sekunden und somit etwa 29,530588 Tage.
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MECHANISCHE UHRWERKE MIT MONDPHASENANZEIGE
UND AUTOMATIKAUFZUG
Die Mondphase von Piaget ist eine „astronomische" Mondphase. Das Mondanzeigerad hat
135 Zähne. Dieses System ergibt eine Präzision der Mondumlaufzeit von 29 Tagen, 12 Stun-
den und 45 Minuten (29,53125 gegenüber 29,5 bei einer gewöhnlichen Mondphasenanzei-
ge). Die Abweichung zwischen dem Mechanismus und dem wahren Mondzyklus beläuft sich
demnach auf lediglich einen Tag alle 122 Jahre (anstelle von einem Tag alle 3 Jahre bei einer
gewöhnlichen Mondphasenanzeige). Die Komplikation berücksichtigt die auf der Nordhalb-
kugel sichtbaren Mondphasen.
15. Nacht
11. Nacht
7. Nacht
4. Nacht
Erstes Viertel
Erstes Viertel
(Quadratur)
Abnehmender Mond
Erde
Vollmond
(Opposition)
Letztes Viertel
Letztes Viertel
Abnehmender Mond
(Quadratur)
18. Nacht
22. Nacht
26. Nacht
Die Komplikation stellt diese Phasen durch eine mit kleinen Monden besetzte Scheibe dar, die
sich entsprechend dem Mondkalender dreht. So wird auf dem Zifferblatt der jeweils durch
das Zusammenspiel von Sonne und Erde beleuchtete Teil des Mondes perfekt abgebildet.
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Nacht 0
Neumond
(Konjunktion)
Sonne
29. Nacht