9.0 ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZU DEN
SCHWEISSUNGEN
9.1 Schweißen mit Mantelelektroden (MMA)
Vorbereitung der Schweißkanten
Um gute Schweißergebnisse zu erhalten, ist es in jedem Fall rat-
sam, auf sauberen Teilen zu arbeiten, die von Oxydeinschlägen,
Rost und anderen Schmutzpartikeln befreit wurden.
Wahl der Elektrode
Der Durchmesser der Schweißelektrode hängt von der
Werkstoffdicke, der Position, dem Nahttyp und von der
Vorbereitung des Werkstücks ab.
Durchmesser erfordern natürlich weit mehr Stromzufuhr mit
folgerichtiger, hoher Wärmezufuhr beim Schweißvorgang.
Art der
Eigenschaften
Ummantelung
mit Rutil
Einfachheit in der
Verwendung
sauer
hohe Schmelzgesch-
windigkeit
basisch
mechanische
Eigenschaften
Wahl des Schweißstromes
Der dem Typ der verwendeten Elektrode entsprechende
Schweißstrom-Bereich wird von den Elektrodenherstellern auf
der Verpackung der Elektroden selbst angegeben.
Zündung und Aufrechterhaltung des Lichtbogens
Der
elektrische
Lichtbogen
Elektrodenspitze am geerdeten Schweißstück und durch rasches
Zurückziehen des Stabes bis zum normalen Schweißabstand
nach erfolgter Zündung des Lichtbogens hergestellt.
In letzterem Fall wird die Befreiung durch einen seitlichen Ruck
herbeigeführt. Um die Bogenzündung zu verbessern, ist es im
allgemeinen von Vorteil, den Strom anfänglich gegenüber dem
Grundschweißstrom zu erhöhen (Hot start). Nach Herstellung
des Lichtbogens beginnt die Schmelzung des Mittelstückes der
Elektrode, die sich tropfenförmig auf dem Schweißstück abla-
gert. Der äußere Mantel der Elektrode liefert durch seinen
Verbrauch das Schutzgas für die Schweißung, die somit eine
gute Qualität erreicht. Um zu vermeiden, daß die Tropfen des
geschmolzenen Materials, infolge unbeabsichtigten Annäherns
der Elektrode an das Schweißbad, einen Kurzschluß hervorrufen
und dadurch das Erlöschen des Lichtbogens verursachen, ist es
nützlich, den Schweißstrom kurzzeitig, bis zur Beendigung des
Kurzschlusses, zu erhöhen (Arc Force).
Falls die Elektrode am Werkstück kleben bleibt, ist es nützlich, den
Kurzschlussstrom auf das Geringste zu reduzieren (Antisticking).
Ausführung der Schweißung
Der Neigewinkel der Elektrode ist je nach der Anzahl der
Durchgänge verschieden, die Bewegung der Elektrode wird nor-
malerweise mit Schwingungen und Anhalten an den Seiten der
Schweißnaht
durchgeführt,
Ansammlung von Schweißgut in der Mitte vermieden werden soll.
Elektroden mit großem
Verwendung
alle Positionen
ebenflächig
alle Positionen
wird
durch
Reibung
der
wodurch
eine
übermäßige
Abb.8
Entfernung des Abfalls
Das Schweißen mittels Mantelelektroden muß notwendigerwei-
se von der Entfernung der Abfälle nach jedem Durchgang
begleitet werden.
Die Entfernung der Abfälle erfolgt mittels eines kleinen
Hammers oder - bei zerbröckelndem Abfall - durch Bürsten.
9.2 WIG-schweißen
(kontinuierlicher lichtbogen)
Einführung
Das WIG-Schweißen (Wolfram-Inert-Gas-Schweißen) findet
sein Prinzip in einem elektrischen Lichtbogen, der zwischen
einer nichtschmelzenden Elektrode (reines oder legiertes
Wolfram mit einer Schmelztemperatur von ungefähr 3370°C)
und dem Werkstück gezündet wird. Eine lnertgas-Atmosphäre
(Argon) schützt das Bad. Um gefährliche Wolframeinschlüsse in
der Schweißnaht zu vermeiden, darf die Elektrode nicht mit
dem zu schweißenden Stück in Berührung kommen. Aus die-
sem Grund wird mittels eines H.F.-Generators ein Funken
erzeugt, der die Fernzündung des elektrischen Lichtbogens
ermöglicht. Es gibt auch eine weitere Startmöglichkeit mit
herabgesetzten Wolframeinschlüssen: der Lift-Start, der keine
hohe Frequenz vorsieht, sondern nur eine anfängliche
Kurzschlußphase bei Niederstrom zwischen Elektrode und
Werkstück; im Augenblick der Anhebung der Elektrode entsteht
der Lichtbogen und die Stromzufuhr erhöht sich bis zur
Erreichung des eingestellten Schweißwertes.
Der normale Gleitstart (scratch start) sichert hingegen keine
hohe Qualität des Schweißnahtbeginns.
Schweißpolung
D.C.S.P. (Direct Current Straight Polarity)
Es handelt sich hierbei um die am meisten gebrauchte Polung
(direkte Polung); sie versichert eine beschränkte Abnützung der
Elektrode (1), da sich 70% der Wärme auf der Anode
(Werkstück) ansammelt. Man erhält ein tiefes und schmales
Bad durch hohe Vorschubgeschwindigkeit und daraus resultie-
render geringer Wärmezufuhr.
D.C.R.P (Direct Current Reverse Polarity)
Mit der umgekehrten Polung kann man Legierungen mit einer
hitzebeständigen Oxyd-Beschichtung, deren wesentliche
Eigenschaft eine höhere Schmelztemperatur als jene des
Metalls ist.
Trotzdem dürfen nicht zu hohe Spannungen verwendet wer-
den, da diese eine rasche Abnützung der Elektrode verursachen
würden.
Abb.9
Abb.10
31