Reinigung und Infektionskontrolle des Digitest II
• DAS DIGITEST II-GERÄT NICHT AUTOKLAVIEREN,
WEIL ES DADURCH BESCHÄDIGT WIRD.
• Das Gerät sollte möglichst in Einmalschutzhüllen aus
PVC der entsprechenden Größe geschützt werden. Da
das Digitest II hochwertige Elektronik enthält, sollte es
nicht direkt mit Desinfektionsmitteln besprüht oder darin
getränkt werden. Das Gerät kann durch Abwischen mit
einem feuchten mit einem durch EPA zugelassenen
hochwertigen Oberflächen-Desinfektionsmittel
besprühten Tuch desinfiziert und danach mit Papiertuch
abgetrocknet werden. Beachten Sie das Protokoll des
Desinfektionsmittelherstellers zur Desinfizierung von
Oberflächen.
• Autoklavieren entfernt keine eventuell angesammelten
Ablagerungen. Die autoklavierbaren Komponenten vor
dem Autoklavieren mit einer Bürste abbürsten oder in
einem Ultraschall-Reiniger mit warmem Seifenwasser
reinigen.
• Die Zahnsonden, die Lippenklemme und das Drahtset
können in jeglichem herkömmlichen Dampfautoklav
sterilisiert werden (132 °–135 °C 15 Minuten zur
Schwerkraftabscheidung und 4 Minuten für den
Vorvakuumzyklus; oder benutzen Sie das vom Hersteller
empfohlene Verfahren, wenn es anders lautet). Das
minimale Abkühlungsintervall dauert 15 Minuten.
Service und Wartung
• Das Gerät nicht öffnen – außer zum Batteriewechseln.
Im Innern befinden sich keine durch den Anwender zu
wartenden Teile. Interne Reparaturen dürfen nur durch
bevollmächtigtes Parkell-Personal ausgeführt werden.
Dazu das Gerät an die am Ende dieser Anweisungen
angeführte Serviceadresse schicken.
• Das Gerät nicht fallen lassen und keinem mechanischen
Schock aussetzen.
• Die Batterie entfernen, falls das Gerät länger als 30 Tage
gelagert werden soll.
• Um die Batterielebensdauer zu verlängern, schaltet das
Gerät nach 14 Sekunden Inaktivität automatisch ab.
• Bei niedriger Batteriekapazität blinkt die linke und die
rechte Digitalanzeige abwechselnd, während das Gerät in
Betrieb ist. Batterie gemäß der Beschreibung im Kapitel
„Batteriewechsel" austauschen.
• Falls sich eine Zahnsonde in ihrer Halterung im Gerät
lockert, kann diese angezogen werden. Dazu vorsichtig
einen Schlitzschraubenzieher in den Metallspalt der Sonde
einfügen und die Seiten mittels Drehen des Werkzeugs
leicht auseinander dehnen.
• Jegliche Zahnsonde entsorgen und ersetzen, falls
das Metall oder die Isolierung während des Einsatzes
beschädigt werden.
Batteriewechsel (Abbildung 2)
• Der Digitest II-Pulpa-Vitalitätstester hat eine
leistungsfähige 9-Volt werkseitig installierte alkalische
Batterie.
• Die Ersatzbatterie kann eine Radio Shack 23-553,
Duracell MN1604, Panasonic 6AM6 oder gleichwertig
sein. Obwohl wiederaufladbare 9-Volt-Batterien verwendet
werden dürfen, fordern diese häufigeres Wechseln und
Aufladen, weil zur Durchführung des Pulpatest-Verfahrens
eine beträchtliche Spannung erforderlich ist.
• Zum Austauschen einer schwachen Batterie die Schraube
(A) entfernen, vorsichtig den PVC-Batteriedeckel (B)
anheben, indem Sie diesen leicht vom Gerät wegziehen.
Die schwache Batterie herausnehmen und das
Drahtbatterie-Verbindungsstück entfernen. Die Batterie
gemäß allen geltenden Umweltschutzgesetzen entsorgen.
Abb. 2
A
B
• Die neue Batterie an das Verbindungsstück in das Gerät
einsetzen, indem das obere Ende am Verbindungsstück
zuerst in die Aussparung platziert wird. Durch leichten
Druck am unteren Ende der Batterie die Batterie an
ihren Platz gleiten lassen. Den PVC-Batteriedeckel (B)
an seinen Platz setzen, indem zuerst die Laschen unten
platziert werden. Danach die Schraube (A) leicht anziehen.
Konfiguration von Digitest II vor dem Pulpa-Vitalitätstest
• Standard-Infektionskontroll-protokoll während des
Pulpatests beachten. Dazu Einmalhandschuhe aus
Gummi, Vinyl oder Nitril tragen. Beim Tragen von
Handschuhen wird durch Anwendung des autoklavierbaren
Lippenklemmen-Drahtset der
Stromkreis geschlossen. Dazu ein
Ende des Drahtsets an der Buchse
am Gerät unten (C) und die
Lippenklemme (D) in die andere
Buchse einstecken. Zur Förderung
der Stromleitfähigkeit etwas
Zahnpasta auf die Lippe auftragen
und die Lippenklemme
über die mit Zahnpasta
bestrichene Lippe
anbringen, sodass
D
ein guter Kontakt mit
der Mundschleimhaut
hergestellt wird.
• Obwohl das Tragen
von Handschuhen
während der Durchführung des Vitalitätstests zur
Aufrechterhaltung der akzeptierten Standards der
Infektionskontrolle strengtens empfohlen wird, ist keine
Erdungsleitung erforderlich, wenn keine Handschuhe
getragen werden. Der Anwender kann den Stromkreis
durch gleichzeitiges Berühren der Metallplatte des Geräts
und der Wange oder des Kinns des Patienten mit der freien
Hand schließen.
• Nicht vergessen: Zur genauen Diagnose des
Zahnzustands ist der Pulpatest an einem nicht
anästhesierten Patienten bzw. einem Patienten ohne
verabreichte Gasanalgesie durchzuführen. Den
Digitest II-Tester dringend VOR dem Verabreichen von
Lokalanästhesie oder Gasanalgesie verwenden.
• Sowohl der zu testende Zahn als auch der angrenzende
Zahn müssen sauber und trocken sein. Interproximale
Zahnzwischenräume sollten frei von jeglichen belastenden
Essensresten, Speichel, Wasser oder Zahnbelag sein.
Diese vor dem Testen mit Zahnseide reinigen oder mit
einem Instrument entfernen und lufttrocknen.
• Es ist oft hilfreich, wenn der zu testende Zahn von
den angrenzenden Zähnen oder Metallrestaurationen
elektrisch isoliert wird, indem dieser mit einem klaren
Mylarfolienstreifen umgeben wird, wie dieser bei der
Herstellung von Kompositrestaurationen Klasse III benutzt
wird.
• Ein trockenes Watteröllchen sollte in das
Oberkiefervestibül platziert werden, um den Zahn von der
Lippe und der Wange zu isolieren.
• Ein Kunststoffspiegel sollte verwendet werden, um die
Zunge vom zu testenden Zahn entfernt zu halten.
• Die Zahnsonde (E) in das offene Ende des Geräts
einsetzen. Für eine gute elektrische Leitfähigkeit und
Kontakt zwischen dem Zahn und der Sonde etwas
Zahnpasta auf die Spitze der Metallsonde auftragen.
• Metall- oder Keramikflächen können nicht als
Berührungspunkte für Zahnsonden verwendet werden.
Die zum Pulpatesten ausgewählten Zähne müssen
ausreichend freigelegten
Zahnschmelz oder Dentin
haben, damit die Sonde
damit in Kontakt kommt,
ohne das Zahnfleisch oder
eine Metallrestauration zu
berühren. In bestimmten Fällen
kann dies den Einsatz einer
Präzisionssonde erfordern
(inbegriffen).
• Informieren Sie den Patienten im Voraus umfassend
darüber, was Sie tun werden, damit der Patient während
des Tests keine Überraschungen erlebt.
• Bitten Sie den Patienten, während des Vitalitätstests
beim ersten Anzeichen des Impulsverspürens vorsichtig
die Hand zu heben. Dies sollte jegliches Unbehagen des
Patienten verhindern.
Pulpa-Vitalitätstest mit dem Digitest II Pulpa-
Vitalitätstester
C
1) Zur Aktivierung des Geräts die Starttaste (F) drücken
und eine halbe Sekunde halten. Danach die Taste
loslassen. Bei gedrückter Taste zeigt das Display eine
Querbalkenreihe an, wenn das Gerät
auf „SLOW (LANGSAM)" eingestellt
ist, zwei Reihen bei „MEDIUM"-
Einstellung oder drei Reihen bei einer
„FAST (SCHNELL)"-Einstellung.
Beim Loslassen der Taste zeigt die
Anzeige den Messwert „00", d.h.
das Gerät ist für den Vitalitätstest
startbereit. Die Anzeige schaltet aus,
falls das Gerät nicht innerhalb von 14
Sekunden benutzt wird.
2) Wenn der gewünschte
Impulsmodus angezeigt wird, kann der Vitalitätstest
fortgesetzt werden, siehe Details in Schritt 4.
3) Wenn Sie den Impulsmodus ändern möchten, wiederholt
die Taste zweimal schnell hintereinander drücken und
LANGSAM
MEDIUM
loslassen. Der Anzeigenzyklus
wechselt zwischen den 3 Impulsmodi.
Wenn die gewünschte Einstellung
angezeigt wird, die Taste noch einmal
drücken, damit die Anzeige zum
Messwert „00" zurückkehrt und der Test
beginnen kann.
HINWEIS: Das Gerät merkt sich die letzte
Impulsmodus-Einstellung, auch wenn das Gerät
ausgeschaltet wird.
4) Die mit Zahnpasta bedeckte Spitze der Zahnsonde in
der Mitte der labialen oder lingualen Zahnfläche ansetzen.
Dabei Weichgewebe und Restaurationen, beispielsweise
Kronen, Amalgamfüllungen oder Komposita, ausweichen.
5) Die Taste drücken und halten. Die angezeigte Ziffer
steigt an, d.h. ein leichter Impuls wird automatisch am Zahn
eingesetzt. Sobald der Patient anzeigt, dass er den Impuls
verspürt, die Taste loslassen. Der Impuls endet sofort.
Die Anzeige bleibt stehen und zeigt den endgültigen
Wert ca. 14 Sekunden lang an, damit Sie diesen notieren
können. Das Gerät schaltet danach automatisch ab.
6) Der maximale Impulswert beträgt 64. Auch wenn es bei
diesem Wert keine Reaktion gibt, besteht noch immer die
Möglichkeit, dass der Zahn vital ist. Kein Schmerzgefühl bei
dieser Ziffer bedeutet einfach, dass der Zahn zum Zeitpunkt
des Tests nicht reagiert. Da bei Zähnen jedoch bekannt
E
ist, dass diese sich von einer traumatischen Verletzung
nach zahlreichen Tagen nach einem „nicht vitalen" Wert
erholen können, ist ein Nachtest nach den anfänglichen
Werten ratsam. Sollten diese Werte jedoch nach mehreren
Sitzungen andauern, dann kann begründeterweise davon
ausgegangen werden, dass der Zahn nicht vital ist. Diese
Schlussfolgerung sollte jedoch immer durch eine weitere
akzeptierte endodontische Testmethode bestätigt werden.
7) Zur Verifizierung des Testwerts sollte ein entsprechender
Kontrollzahn in derselben Zahnreihe getestet werden.
Backenzähne sollten mit Backenzähnen, vordere
Backenzähne mit vorderen Backenzähnen, Eckzähne
mit Eckzähnen und Schneidezähne mit Schneidezähnen
verglichen werden. Falls dies infolge fehlender,
endodontisch behandelter oder vollrestaurierter Zähne
nicht möglich ist, so sollte ein ähnlicher Zahn in der
gegenüberliegenden Zahnreihe getestet werden.
Klinische Beobachtungen
• Es ist unmöglich, eine „Tabelle mit Normalwerten" für
Pulpatester-Messwerte aufzustellen, weil es BEIM
PULPATESTEN KEIN „NORMAL" GIBT. Der Behandelnde
F
sollte vielmehr bei den folgenden Sitzungen aufeinander
folgende Vergleiche zwischen dem betreffenden Zahn
und dem Kontrollzahn durchführen und beobachten,
wie sich die Messwerte im Zeitverlauf ändern. Durch
Anwendung des elektrischen Pulpatests einhergehend
mit allen verfügbaren diagnostischen Informationen ist es
oft möglich, vorauszusagen, wohin die Vitalität des Zahns
führt. Dies ermöglicht dem Behandelnden, fundierte
Entscheidungen zu treffen, ob eine endodontische
Therapie angebracht ist oder ob es vernünftiger wäre,
einfach zu beobachten und zu warten.
• Es bestehen generelle anatomische Trends bei
Messwerten nach Pulpatests. Im Allgemeinen
benötigen die hinteren Zähne größeren Impuls als die
vorderen, wahrscheinlich wegen der größeren Dicke
des Zahnschmelzes und des Dentins in den hinteren
Zähnen. Der Zahnschmelz erfordert einen größeren
Impuls als Dentin oder Zahnzement, wegen des höheren
Prozentsatzes an nicht leitfähigem Mineral und des
geringeren Prozentsatzes an Wasser. Querverlaufende
oder gegenüberliegende Zähne werden ähnliche
SCHNELL
Schmerzgrenzen bei Impulsen aufweisen.
• Die Impuls-Schmerzgrenze kann auch durch
verschiedene Faktoren beeinflusst werden,
beispielsweise durch Alter, Geschlecht oder
vorhergehende Schmerzanamnese des
Patienten, Größe der Pulpakammer, Zahntrauma,
FERTIG
Pathologie, verschreibungspflichtige und
nichtverschreibungspflichtige Arzneimittel oder Konsum
illegaler Substanzen.
Fortsetzung