Informationen zum Vorbild
Mit fortschreitender Elektrifizierung gewannen bei der
jungen Bundesbahn die Turmtriebwagen für Unterhaltungs-
arbeiten im elektrifizierten Streckennetz zunehmend an Be-
deutung. Im Auftrag und in enger Zusammenarbeit mit dem
Bundesbahn-Zentralamt München entwickelte daher ab
1954 die Waggon- und Maschinenbau GmbH in Donauwörth
(WMD) unter weitgehender Verwendung von Konstruktions-
elementen des zweimotorigen Schienenbusses VT 98 den
sogenannten Regelturmtriebwagen (TVT, auch VT 55 oder
VT 93, ab 1968: 701).
Die in einem Fahrgestell analog den VT 98 untergebrachten
Antriebsanlagen waren für eine Anhängelast von 40 t aus-
gelegt. Ferner konnten mit dem Triebwagen Rangierbewe-
gungen mit 200 t maximaler Anhängelast ausgeführt werden.
Hierzu hatte das Fahrzeug normale Zug- und Stoßvorrich-
tungen in Regel-Leichtbauweise erhalten. Zwischen den
beiden Führerständen befand sich ein Werkstattraum von
etwa 26 m² Grundfläche, wo man die Aussichtskanzel zur
Beobachtung der Fahrleitung besteigen konnte. Vorhanden
war ferner ein besonders gesicherter Dachausstieg sowie
auf dem Dach ein Stromabnehmer für Erdung und Kontrolle.
In der Dachmitte lag die höhen- und seitenverstellbare Hub-
und Schwenkbühne mit nahezu 6 m² Grundfläche, welche
bis zu einem Meter angehoben werden konnte. Ferner war
dort eine ausfahrbare Leiter vorhanden, mit der Arbeiten
in bis zu 15 m Höhe möglich waren. Zur Verständigung zwi-
schen dem Führerstand, dem Ausguck und der Hubbühne
war eine Lautsprecheranlage eingebaut. Die Fahrzeuge
besaßen ferner Druckluftscheibenbremsen, Kühlwasserhei-
zung und zwei getrennte 12 V-Stromversorgungsanlagen.
4