Arbeitsbeispiel Längsdrehen
Unter Längsdrehen versteht man die Bearbeitung eines zylin-
drischen Werkstückes parallel zur Drehachse. Im folgenden
Absatz wird für den Anfänger das Arbeiten mit der Dreh -
maschine anhand des Längsdrehens beispielhaft erläutert:
Spannen Sie ein kurzes Werkstück wie zuvor beschrieben in
das Drehfutter ein (Schlüssel aus dem Futter entfernen!).
Stellen Sie am Riemengetriebe die richtige Drehzahl ein
(Tabelle auf dem Räderkasten und Fig. 6 beachten).
Kuppeln Sie die Leitspindel aus (Leitspindelschalter 2 (Fig.2)
nach links) und kuppeln Sie den Support ein (Hebel 3 (Fig. 3)
nach unten).
Fahren Sie nun mit dem Support von rechts nach links nahe
an das Werkstück heran (Handrad 10 (Fig. 1)).
Vor dem Einschalten der Maschine, durch Drehen des Futters
mit der Hand prüfen, ob das Futter frei läuft.
Maschine einschalten (Drehrichtungsschalter 1 (Fig. 2) nach
rechts).
Stellen Sie durch Verfahren des Planschlittens (Handrad 5
(Fig. 3)) die Schnitttiefe ein. Am Anfang am besten nur eine
Schnitttiefe von 1/10 mm (4 Teilstriche auf der Skala).
Führen Sie durch Drehen des Handrades 10 (Fig. 1) hinten den
Support in Bearbeitungsrichtung. Wenn Sie alles richtig ge -
macht haben arbeitet die Maschine ruhig und ohne Kraft -
anstrengung.
Verletzungsgefahr! Beim Drehen immer die Finger fern vom
rotierenden Werkstück halten! Das Werkstück niemals
während des Laufens mit einem Messschieber oder ähnlichem
vermessen! Nicht mit einer Feile oder Schleifpapier das
Werkstück während des Laufens bearbeiten!
Kegeldrehen
Zum Drehen von Kegeln wird der Oberschlitten entsprechend
des gewünschten Winkels verstellt.
1. Oberschlitten mit Handrad 1 (Fig. 11) nach rechts verschie-
ben.
2. Klemmschrauben 2 lösen.
3. Winkel des Oberschlittens einstellen und Schrauben wieder
festziehen.
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Achtung!
Der Oberschlitten verfügt über eine Nonius-Skala (ähnlich wie
bei einem Messschieber). Auf der äußeren Skala A (Fig. 11a)
sind die Winkel richtig dargestellt. Auf der inneren B sind sie
gestaucht (1 Teilstrich auf der inneren Skala entspricht 4.5°).
Die Ablesung des Winkels in 5° Schritten erfolgt durch
Deckung der Null-Markierung der inneren Skala mit der äuße-
ren. Möchten Sie nun 1°addieren, so muss die "2" der inne-
ren Skala 10°weiter außen mit der äußeren Skala übereinstim-
men. Bei 2° muss die "4" 20° weiter außen übereinstimmen
usw. In unserem Beispiel deckt sich die "2" mit der "20°", also
10° weiter außen als der Grundwert 10°. Daraus ergibt sich ein
Winkel von 10°+1°=11°.
4. Support mit Schraube 3 (Fig. 11) klemmen.
5. Der Vorschub erfolgt über das Handrad für Oberschlitten 1.
Einen genauen Kegel erhält man nur, wenn die Höhe des
Drehmeißels genau auf Mitte eingestellt ist.
Ein- und Abstechen eines Werkstückes
Unter Einstechen versteht man das Herstellen feiner Nuten.
Wird die Nut bis zur Werkstückmitte fortgesetzt, so spricht
man von Abstechen. Stellen Sie die Höhe des Abstechmeißels
unbedingt auf Werkstückmitte ein und spannen Sie den Stahl
so kurz wie möglich ein. Benutzen Sie eine kleine Drehzahl
und schmieren Sie den Stahl nach Möglichkeit mit etwas
Maschinenöl.
Bearbeiten längerer Werkstücke mit Reitstock
und Körner spitze
Längere Werkstücke (Futter-Überstand größer als der 3-fache
Werkstück-Durchmesser) müssen am rechten Ende durch
Reitstock und mitlaufende Körnerspitze gehalten werden.
Hierzu bringen Sie bitte zunächst auf der rechten Seite eine
Zentrierbohrung an:
1. Rechte Stirnseite vorsichtig plandrehen.
2. Bohrfutter 1 (Fig. 12) im Reitstock einsetzen und
Zentrierbohrer einspannen.
3. Reitstock bis an das Werkstück heranfahren und mit
Klemmschraube 2 fixieren.
4. Maschine einschalten und Zentrierbohrung mittels
Pinolenvorschub (Handrad 4) vornehmen.
Hinweis:
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