AC: Ist die am häufigsten zum Triggern benutzte Kopplungsart. Un-
terhalb und oberhalb des Durchlass-Frequenzbereiches steigt
die Triggerschwelle zunehmend an.
DC: Bei DC-Triggerung gibt es keine untere Frequenzbereichsgrenze,
da das Triggersignal galvanisch an die Triggereinrichtung ange-
koppelt wird. Diese Triggerkopplung ist dann zu empfehlen, wenn
bei ganz langsamen Vorgängen auf einen bestimmten Pegelwert
des Mess-Signals getriggert werden soll, oder wenn impulsartige
Signale mit sich während der Beobachtung ständig ändernden
Tastverhältnissen dargestellt werden müssen.
LF: Mit LF-Triggerkopplung liegt Tiefpassverhalten vor. In Verbindung
mit Normaltriggerung gibt es wie bei DC-Triggerkopplung keine
untere Grenze des Durchlass-Frequenzbereiches (galvanische
Kopplung). In Kombination mit automatischer (Spitzenwert)
Triggerung wird das Triggersignal bei LF-Triggerkopplung über
einen Kondensator angekoppelt. Dadurch gibt es eine untere
Grenzfrequenz, die aber unter der Wiederholfrequenz der Trigger-
automatik liegt und deshalb nicht stört. Die LF-Triggerkopplung
ist häufig für niederfrequente Signale besser geeignet als die DC-
Triggerkopplung, weil höherfrequente Rauschgrößen innerhalb
der Triggerspannung stark unterdrückt werden. Das vermeidet
oder verringert im Grenzfall Jittern oder Doppelschreiben, ins-
besondere bei sehr kleinen Eingangsspannungen. Oberhalb
des Durchlass-Frequenzbereiches steigt die Triggerschwelle
zunehmend an.
LINE ~ (Netztriggerung): siehe Absatz „Netztriggerung"
TV: siehe folgenden Absatz, TV (Videosignal-Triggerung)
6.5
TV (Videosignal-Triggerung)
Mit dem Einschalten der TV-Triggerung
Impuls-Separator wirksam. Er trennt die Synchronimpulse vom
Bildinhalt und ermöglicht eine von Bildinhaltsänderungen unabhän-
gige Triggerung von Videosignalen. Abhängig vom Messpunkt sind
Videosignale (FBAS- bzw. BAS-Signale = Farb-Bild-Austast-Syn-
chron-Signale) als positiv oder negativ gerichtetes Signal zu messen.
Nur bei richtiger Einstellung der (Trigger-) Flankenrichtung mit der
9
SLOPE
-Taste
werden die Synchronimpulse vom Bildinhalt
getrennt. Die Flankenrichtung der Vorderflanke der Synchronim-
pulse ist für die Einstellung der Flankenrichtung maßgebend; dabei
darf die Signaldarstellung nicht invertiert sein. Ist die Spannung
der Synchronimpulse am Messpunkt positiver als der Bildinhalt,
muss fallende Flankenrichtung gewählt werden. Befinden sich die
Synchronimpulse unterhalb des Bildinhalts, ist deren Vorderflanke
fallend. Dann muss die steigende Flankenrichtung gewählt werden.
Bei falscher Flankenrichtungswahl erfolgt die Darstellung unstabil
bzw. ungetriggert, da dann der Bildinhalt die Triggerung auslöst. Die
Videosignaltriggerung sollte mit automatischer Triggerung erfolgen.
Bei interner Triggerung muss die Signalhöhe der Synchronimpulse
mindestens 5 mm betragen.
Das Synchronsignal besteht aus Zeilen- und Bildsyn chron impulsen,
die sich unter anderem auch durch ihre Pulsdauer unterscheiden. Sie
beträgt bei Zeilen synchron impulsen ca. 5 µs von 64 µs für eine Zeile.
Bildsyn chronimpulse bestehen aus mehreren Pulsen, die jeweils ca.
28 µs lang sind und mit jedem Halbbildwechsel im Abstand von 20 ms
vorkommen. Beide Synchron impuls arten unterscheiden sich somit
durch ihre Zeitdauer und durch ihre Wiederholfrequenz. Es kann
sowohl mit Zeilen- als auch mit Bildsynchronimpulsen getriggert
werden.
6.6
Bildsynchronimpuls-Triggerung
Es ist ein dem Messzweck entsprechender Zeit-Ablenkkoeffizient im
TIME/DIV.-Feld zu wählen. Für Bildsynchronimpuls-Triggerung muss
15
sich der TIME/DIV-Drehknopf
befinden. Bei der 2ms/div.-Einstellung wird ein vollständiges Halbbild
dargestellt.
23
wird der TV-Synchron-
im Bereich von 0,2 s/div. bis 1 ms/div.
T r i g g e r u n g u n d Z e i t a b l e n k u n g
Bei Bildsynchronimpuls-Triggerung in Verbindung mit
geschaltetem (gechoppten) DUAL-Betrieb können in der
Signaldarstellung Interferenzstörungen sichtbar werden.
Daher ist bei TV (Videosignal-Triggerung) alternierender
DUAL-Betrieb automatisch voreingestellt. Mit einem langen
Tastendruck auf die Mode Taste DUAL kann zwischen alter-
nierendem DUAL-Betrieb und geschaltetem (gechoppten)
DUAL-Betrieb manuell umgeschaltet werden. Bei Ände-
rung des Zeit-Ablenkkoeffizienten wird wieder automatisch
der alternierende DUAL-Betrieb voreingestellt.
Am linken Bildrand ist ein Teil der auslösenden Bildsynchronim-
pulsfolge und am rechten Bildschirmrand der aus mehreren Pulsen
bestehende Bildsynchronimpuls für das nächste Halbbild zu sehen.
Das nächste Halbbild wird unter diesen Bedingungen nicht dargestellt.
Der diesem Halbbild folgende Bildsynchronimpuls löst erneut die
Triggerung und die Darstellung aus. Ist die kleinste HOLD OFF-Zeit
eingestellt, wird unter diesen Bedingungen jedes 2. Halbbild angezeigt.
Auf welches Halbbild getriggert wird, unterliegt dem Zufall. Durch
kurzzeitiges Unterbrechen der Triggerung kann auch zufällig auf das
andere Halbbild getriggert werden. Eine Dehnung der Darstellung
kann durch Einschalten der X-MAG / x10 Funktion erreicht werden;
damit werden einzelne Zeilen erkennbar. Vom Bildsynchronimpuls
ausgehend, kann eine X-Dehnung auch mit dem TIME/DIV-Drehknopf
vorgenommen werden. Es ist aber zu beachten, dass sich daraus eine
scheinbar ungetriggerte Darstellung ergibt, weil dann jedes Halbbild
die Triggerung auslöst. Das ist bedingt durch den Versatz (1/2 Zeile)
zwischen beiden Halbbildern.
6.7
Zeilensynchronimpuls-Triggerung
Die Zeilensynchronimpuls-Triggerung kann durch jeden Synchronim-
puls erfolgen. Hierzu muss sich der TIME/DIV-Drehknopf
von 0,5 ms/div. bis 0,1 µs/div. befinden. Um einzelne Zeilen darstellen zu
können, ist dieTIME/DIV.-Einstellung von 10 µs/div. empfehlenswert. Es
werden dann ca. 1½ Zeilen sichtbar. Im Allgemeinen hat das komplette
Videosignal einen starken Gleichspannungsanteil. Bei konstantem
Bildinhalt (z.B. Testbild oder Farbbalkengenerator) kann der Gleich-
spannungsanteil ohne weiteres durch AC-Eingangskopplung des Os-
zilloskop-Verstärkers unterdrückt werden. Bei wechselndem Bildinhalt
(z.B. normales Programm) empfiehlt sich aber DC-Eingangskopplung,
weil das Signalbild sonst mit jeder Bildinhaltsänderung die vertikale
Lage auf dem Bildschirm ändert. Mit dem Y-Positionseinsteller kann
der Gleichspannungsanteil immer so kompensiert werden, dass das
Signalbild in der Bildschirmrasterfläche liegt. Die Sync-Separator-
Schaltung wirkt ebenso bei externer Triggerung. Selbstverständlich
muss der Spannungsbereich (siehe„Datenblatt") für die externe Trigge-
rung eingehalten werden. Ferner ist auf die richtige Flankenrichtung zu
achten, die bei externer Triggerung nicht unbedingt mit der Richtung des
(am Y-Eingang anliegenden) Signal-Synchronimpulses übereinstimmen
muss. Beides kann leicht kontrolliert werden, wenn die externe Trigger-
spannung selbst erst einmal (bei interner Triggerung) dargestellt wird.
6.8
Netztriggerung
Zur Triggerung mit Netzfrequenz wird eine Spannung aus dem Netzteil
als netzfrequentes Triggersignal (50/60 Hz) genutzt. Diese Triggerart
ist unabhängig von Amplitude und Frequenz des Y-Signals und emp-
fiehlt sich für alle Signale, die netzsynchron sind. Dies gilt ebenfalls
in gewissen Grenzen für ganzzahlige Vielfache oder Teile der Netz-
frequenz. Die Netztriggerung erlaubt eine Signaldarstellung auch
unterhalb der Triggerschwelle. Sie ist deshalb u.a. besonders geeignet
zur Messung kleiner Brummspannungen von Netzgleichrichtern oder
netzfrequenten Einstreuungen in eine Schaltung. Im Gegensatz zur
üblichen, flankenrichtungsbezogenen Triggerung, wird bei Netztrig-
gerung mit der Flankenrichtungsumschaltung zwischen der positiven
und der negativen Halbwelle gewählt (evtl. Netzstecker umpolen) und
nicht die Flankenrichtung. Bei automatischer Triggerung kann der
15
im Bereich
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Änderungen vorbehalten