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Begriffe
Damit keine Missverständnisse mit den verwendeten Fachausdrücken
entstehen, sind nachfolgend die wichtigsten Begriffe erläutert.
Erde ist die Bezeichnung sowohl für die Erde als Ort, als auch für die Erde
als Stoff, z.B. Bodenart Humus, Lehm, Kies, Gestein.
Bezugserde (neutrale Erde) ist der Bereich der Erde, insbesondere der Erd-
oberfläche außerhalb des Einflussbereiches eines Erders bzw. einer
Erdungsanlage, in welchem zwischen zwei beliebigen Punkten keine
merklichen vom Erdungsstrom herrührende Spannungen auftreten
(vgl. Bild 1 Seite 7).
Erder ist ein Leiter, der in die Erde eingebettet ist und mit ihr in leitender
Verbindung steht, oder ein Leiter, der in Beton eingebettet ist, der mit der
Erde großflächig in Berührung steht (z.B. Fundamenterder)
Erdungsleitung ist eine Leitung, die einen zu erdenden Anlageteil mit einem
Erder verbindet, soweit sie außerhalb des Erdreichs oder isoliert im Erd-
reich verlegt ist.
Erdungsanlage ist eine örtlich abgegrenzte Gesamtheit miteinander leitend
verbundener Erder oder in gleicher Weise wirkende Metallteile (z.B. Mast-
füße, Bewehrungen, Kabelmetallmäntel und Erdungsleitungen).
Erden heißt, einen elektrisch leitfähigen Teil über eine Erdungsanlage mit
der Erde verbinden.
Erdung ist die Gesamtheit aller Mittel und Maßnahmen zum Erden.
Erdungswiderstand R
ist der Widerstand zwischen Erdungsanlage und
E
Bezugserde.
Spezifischer Erdwiderstand
ist der spezifische elektrische Widerstand der
E
Erde. Er wird meist in m
: m = m angegeben und stellt dann den
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Widerstand eines Erdwürfels von 1 m Kantenlänge zwischen zwei gegen-
überliegenden Würfelflächen dar.
Ausbreitungswiderstand R
eines Erders ist der Widerstand der Erde zwi-
A
schen dem Erder und der Bezugserde. R
stand (gleiche Bedeutung wie R
Erdungsspannung U
ist die zwischen Erdungsanlage und Bezugserde auf-
E
tretende Spannung (vgl. Bild 1 Seite 7).
Berührungsspannung U
ist der Teil der Erdungsspannung, der vom Men-
B
schen überbrückt werden kann (vgl. Bild 1 Seite 7), wobei der Stromweg
über den menschlichen Körper von Hand zu Fuß (waagerechter Abstand
vom berührbaren Teil etwa 1 m) oder von Hand zu Hand verläuft.
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ist praktisch ein Wirkwider-
A
).
E
U
B
E
ca. 20 m
B
= Bezugserde
E
= Erder
U
= Berührungsspannung
B
U
= Erdungsspannung
E
U
= Schrittspannung
S
X
= Entfernung zum Erder
= Potential
Bild 1
Erdoberflächenpotentiale und Spannungen beim
stromdurchflossenen Erder
Schrittspannung U
ist der Teil der Erdungsspannung, der vom Menschen
S
in einem Schritt von 1 m Länge überbrückt werden kann, wobei der
Stromweg über den menschlichen Körper von Fuß zu Fuß verläuft (vgl.
Bild 1 Seite 7). Für die Größe der Schrittspannung sind keine zulässigen
Grenzwerte vorgeschrieben.
U
E
U
S
B
X
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