6.1 Gelenksperre
Die im Gelenkoberteil eingebaute Feststellmechanik sichert das Gelenk automatisch in der Streck-
stellung, dabei rastet die Sperrklinke hörbar und fühlbar ein.
6.2 Beugefreigabe/Entriegelung
Die Beugefreigabe erfolgt über das Zugseil, das an der Seilschlaufe befestigt ist. Bei einer Hub-
länge von 15 mm und einer Kraft bis zu 35 N, wird die Feststellung entriegelt. Eine Freigabe der
Beugung kann auch durch Drücken der Sperrklinke (Pfeil, Abb. 2, Pos. 1) durchgeführt werden.
Mit zunehmender Beugemomentbelastung ist das Kniegelenk aus Sicherheitsgründen schwerer
zu entriegeln.
Der Patient hat die Möglichkeit, das Gelenk vor oder nach dem Hinsetzen zu entriegeln. Zum Entrie-
geln des 3R41 entlastet der Patient die Prothese weitgehend oder er übt während des Entriegelns
eine Zehenspitzenbelastung (Streckmoment) aus. Im entriegelt gehaltenen Zustand (gedrückte
Sperrklinke oder gezogene „Feststellung") leitet der Patient die Beugebewegung ein.
6.3 Verriegelung
Nach dem Aufstehen verriegelt der Patient automatisch das Gelenk durch ein Streckmoment bei
vollständiger Streckung bzw. im Streckanschlag.
6.4 Kunststoffklappe
Eine beweglich angebrachte Kunststoffklappe (Abb. 2, Pos. 3) verdeckt den vorderen Gelenks-
spalt im gesamten Beugebereich und schützt dadurch die Schaumstoffkosmetik und die Finger
vor dem Einklemmen.
6.5 Verbindung
Die Verbindung nach proximal (zum Schaft) erfolgt über den Justierkern, nach distal über die Klemm-
verbindung des Gelenkunterteils, in die das 30 mm Rohr des Rohradapters gesteckt wird.
7 Aufbauempfehlung und Montage
Die dreidimensionale Einordnung des Prothesenschaftes und der Modular-Komponenten beeinflusst
die statische und dynamische Funktion der Prothese. Die Position der Gelenkachse beeinflusst die
Funktion des Gelenkes. In Streckstellung liegt die Gelenkachse hinter der Aufbaulinie (Abb. 10),
wodurch ausreichende Stabilität und niederer Kraftaufwand beim Entriegeln gewährleistet ist.
Die Stellung des Stumpfes muss zur Positionierung des Schaftanschlusses berücksichtigt
werden (Abb. 9). Lotlinien in der Frontal- und Sagittalebene, die bei der Gipsabnahme und bei
der Testschaft-Anprobe vom Hüftgelenk-Drehpunkt aus angezeichnet werden, erleichtern das
richtige Positionieren von Eingussanker bzw. Schaftadapter.
Gehen Sie beim Aufbau in 2 Schritten vor:
1)
Zuerst Grundaufbau im Aufbaugerät (z.B. L.A.S.A.R. Assembly 743L200) s. Kapitel 7.1.
2)
Dann Statische Aufbauoptimierung mit dem L.A.S.A.R. Posture 743L100 s. Kapitel 7.2.
7.1 Grundaufbau im Aufbaugerät (folgende Schritte beziehen sich auf Abb. 9)
Fußmitte in Bezug zur Aufbaulinie 30 mm vorverlagern.
Effektive Absatzhöhe des Fußes einstellen und 5 mm addieren. Fußaußenstellung einstellen.
Kniegelenk einspannen. Für den Grundaufbau die Gelenkachse (Aufbaubezugspunkt)
15 mm zur Aufbaulinie rückverlagern. Dabei soll das Gelenk horizontal ausgerichtet sein.
Knie-Boden-Maß und Knie-Außenstellung (ca. 5° werden durch Haltebit vorgegeben) beachten.
Empfohlene Positionierung des Aufbaubezugspunktes auf Höhe des Kniespaltes.
Fuß mit Modular-Kniegelenk über Rohradapter verbinden. Siehe auch Kapitel 7.5.
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