Für eine ordentliche Verzurrung muss der Nutzer
sowohl die Richtung als auch die Größe der Kraft
kennen, die auf den Rahmen wirken. Zu diesem
Zweck haben wir zwei primäre Einsatzweisen
vorgesehen: Ankerrahmen – Das Seil, welches die
Last trägt, endet (wird verankert) am Vortex (Abb. 1a
und 1b).
Umlenkrahmen – Das Seil, welches die Last trägt,
endet nicht am Vortex, sondern wird über eine Um-
lenkrolle, die vom Vortex getragen wird, umgeleitet
(Abb. 1c).
Abb. 1a: KONFIGURATION: Dreibein
EINSATZWEISE: Ankerrahmen
Abb. 1b: KONFIGURATION: Gestütztes Dreibein (mit
am Standbein befestigter Winde)
EINSATZWEISE: Ankerrahmen
Schritt 2: Bestimmen Sie die Kraftwirkung
Wenn der Nutzer die Einsatzweise kennt, kann er die
Kraftwirkung (Kraft, welche auf den Rahmen wirkt)
bestimmen.
Ankerrahmen
- Die Größe der Kraftwirkung entspricht der Masse
der Last.
- Die Richtung der Kraftwirkung verläuft vom letzten
Kontaktpunkt der Lastleine am Rahmen entlang der
Lastleine in Richtung der Last.
Umlenkrahmen
- Die Größe der Kraftwirkung entspricht der Masse
der Last, multipliziert mit dem Lastfaktor der Umlenk-
rolle/des Umlenksystems (resultierende Kraft).
- Die Richtung der Kraftwirkung ist der Schnittpunkt
der Leinen, die in die und aus der Umlenkrolle/dem
Umlenksystem verlaufen (resultierende Kraft).
Abb. 1c: KONFIGURATION: Gestütztes Dreibein (mit
Umlenkrolle)
EINSATZWEISE: Umlenkrahmen
Schritt 3: Bewegungswahrscheinlichkeit
Um die Wahrscheinlichkeit einer Bewegung der
Füße und des Kopfes zu bestimmen, berücksichtigen
Sie Folgendes:
-Den unbeladenen Zustand (Aufstellen des Rahmens
vor Anbringung der Last)
-Die beabsichtigten Bewegungen der Last
-Ein vorhersehbarer Missbrauch und mögliche,
ungeplante Ereignisse
Die folgenden Diagramme dienen als Leitfaden zur
Bestimmung der Wahrscheinlichkeit einer Beweg-
ung des Kopfes und der Füße.
Abb. 3a
Das abgebildete gleichschenklige Dreibein trägt ein
AZTEK- Rollensystem. Die Kraftwirkung in diesem
Beispiel ist die aus dem Rollensystem, welches sich
zwischen der Last und der Zugleine (näher an der
Last) befindet, resultierende Kraft. Diese Einsatzwei-
se ist als Umlenkrahmen vorgesehen.
KONFIGURATION: Dreibein
EINSATZWEISE: Umlenkrahmen
KRAFTWIRKUNG
Abb. 3b
- Wenn Kraft auf das gleichschenklige Dreibein wirkt,
neigen die StandFüße dazu, sich nach außen zu
bewegen, wie durch die roten Pfeile angezeigt.
- Diese Bewegung wird gewöhnlich durch den
Einsatz von Gurtbändern zwischen den Füßen ver-
hindert. Rock Exotica empfiehlt, dass jedes Fußpaar
einzeln verzurrt wird, um die maximale Sicherheit
und Stabilität zu erreichen.
GURTBAND
OBERANSICHT
®
E X P E R T
(DE) DEUTSCH
19
KONFIGURATION: Gestütztes Dreibein (mit am Bein
befestigter Winde)
EINSATZWEISE: Ankerrahmen
Abb. 3d: Wenn die Last angebracht wird, neigt die
Kraft, die auf den Ankerrahmen wirkt, dazu, den
Vortex in Richtung der Last zu drehen, wie von den
Pfeilen angezeigt.
Die vorderen Standbeine des gestützten Dreibeins
neigen dazu, sich auseinander und nach hinten zu
spreizen, während das hintere Bein dazu neigt, sich
nach vorne zu bewegen.
Das hintere Bein eines gestützten Dreibeins muss
entsprechend gesichert werden, um alle Zug-,
Druck- und Scherkräfte zu kontrollieren.
KONFIGURATION: Gestütztes Dreibein (mit Umlenk-
rolle)
EINSATZWEISE: Umlenkrahmen
Abb. 3e: Wenn die Last angebracht wird, führt die
Kraft, die auf den Umlenkrahmen wirkt, dazu, dass
der Rahmen zur rückwärtigen Bewegung neigt.
Die vorderen Standbeine des gestützten Dreibeins
neigen dazu, sich auseinander zu spreizen, während
das hintere Bein dazu neigt, sich nach hinten zu
bewegen.
20
Schritt 4a: Sicherung der Standfüße
Ungeachtet der Konfiguration müssen die Füße
des Vortex gesichert werden, um jegliche Art der
Bewegung zu kontrollieren. Die Sicherungsmethoden
und die Verzurrung müssen allen Zug-, Druck- und
Scherkräften, die über die StandBeine und den Rah-
men auf die Füße übertragen werden, standhalten.
Die Füße müssen so platziert und/oder an einer
Oberfläche gesichert werden, dass sie den Kräften
standhalten, die auf den Vortex-Rahmen wirken, wie
zum Beispiel auf festem Boden oder an substanzi-
ellen Strukturelementen. Die Füße können auf ver-
schiedene Weisen gesichert werden, zum Beispiel
wie folgt:
1. Verbinden Sie die Standbeine mithilfe von
einzelnen Gurtbändern zwischen jedem Fußpaar
miteinander.
2. In eine natürliche oder künstliche Nische eingeke-
ilt oder eingelassen.
3. Mithilfe von Bolzen an einer soliden Oberfläche
oder Struktur befestigt.
4. An Objekten festgezurrt.
Schritt 4b: Sicherung des Kopfes
Der Kopf muss so gesichert werden, dass er nicht
zur Bewegung neigt. Der Kopf wird gewöhnlich mit-
hilfe einer Kombination aus unter Druck stehenden
Beinen, unter Spannung stehenden Beinen und unter
Spannung stehenden Halteseilen gesichert.
In einigen Fällen übersteigt die Kraft, die auf ein Hal-
teseil wirkt, jene Kraft, die durch die Last angewandt
wird. Es muss mit Sorgfalt sichergestellt werden,
dass alle eingesetzten Komponenten den Kräften
standhalten können, wobei der erforderliche Sicher-
heitsfaktor oder die Sicherheitsmarge berücksichtigt
werden. Die Anzahl und die Position von Halteseilen
sind abhängig von der Vortex-Konfigurtion und ihrer
Zweckbestimmung.
U S E
O N L Y
Für Schritte 4a und 4b:
Gurtbänder, Verzurr- und Halteseile sind mit dem
Vortex Standardkit nicht mitgeliefert. Rock Exotica
empfiehlt die folgenden Kriterien bei der Auswahl
von Haltematerial:
1. Leicht
2. Hohe Stärke
3. Kleiner Durchmesser
3. Sehr geringe Dehnungsfähigkeit
21
Schritt 5: Halteseilwinkel
Der Halteseilwinkel und der Winkel der Kraftwirkung
sind die Schlüsselfaktoren, die verwendet werden,
um die Kräfte zu bestimmen, die auf die Halteseile
und den Vortex-Rahmen wirken. Diese Kräfte können
genau berechnet werden. Um es dem Nutzer jedoch
zu ermöglichen, rasch sicherzustellen, ob
die Kräfte innerhalb eines akzeptablen Bereichs
liegen, sind folgende Faustregeln zu befolgen:
1. Der Halteseilwinkel muss mindestens 30°, idealer-
weise nicht weniger als 45° betragen.
45°
1. Halteseilwinkel nicht geringer als der Winkel der
Kraftwirkung
Halteseilwinkel > Winkel der Kraftwirkung
Nach Möglichkeit sollte der Halteseilwinkel größer
als 45° gehalten werden. In einigen Fällen ist dies
gegebenenfalls nicht möglich. Unter keinen Um-
ständen darf der Halteseilwinkel jedoch weniger als
30° betragen. Wenn diese Regeln befolgt werden,
übersteigt die Größe der Kraft, die auf das Halteseil
wirkt, nicht jene der Kraftwirkung.
Bei einigen Konfigurationen kann der Vortex von me-
hreren Halteseilen gestützt werden. Es ist maßgeb-
lich, dass der Nutzer ordentlich bestimmt, welches
Halteseil die Wahrscheinlichkeit der Bewegung des
Vortex verhindern wird. Dieses Halteseil (oder die
Halteseilebene, wenn mehrere Halteseile verwendet
werden) muss den in diesem Abschnitt beschriebe-
nen Halteseilwinkelregeln entsprechen.
Die Positionierung der in diesem Abschnitt beschrie-
benen Komponenten kann in Bezug zum Winkel einer
Halteseilebene erfolgen, statt in Bezug zu einem
einzelnen Halteseil, und zu einer Rahmenebene statt
zu einem einzelnen Rahmenbein (siehe Abb. 5c und
5d).
Abb. 5a: Halteseilwinkel am Ankerrahmen
Der zwischen der Kraftwirkung (AZTEK Rollensys-
tem) und der Hebezeugstütze gebildete Winkel wird
als Winkel der Kraftwirkung bezeichnet. Der Halte-
seilwinkel ist dem Winkel der Kraftwirkung direkt
entgegengesetzt und wird zwischen der Hebezeugst-
ütze und dem Halteseil gebildet.
ARIZONA VORTEX
USER'S GUIDE
30°
VORTEX USER MANUAL – 55