Die Programme DEEP MIG sind bestimmt für die Bearbeitung von Kohlenstoffstählen,
niedrig legierten sowie von rostfreien Stählen (siehe TAB. 3).
6.1.3 ÜBERTRAGUNGSART PULSE ARC (IMPULSLICHTBOGEN)
Es handelt sich um einen "kontrollierten" Übergang, der zum Funktionsbereich des
"spray-arc" gehört (modifizierter spray-arc). Die Vorteile bestehen darin, daß bei
bemerkenswert niedrigen Stromwerten die Schmelze schnell abläuft und kein Material
herausgeschleudert wird, sodaß auch viele typische Anwendungen des "short-arc"
abgedeckt werden.
Bei jedem Stromimpuls löst sich ein einzelner Tropfen des Elektrodendrahtes
ab;
die
Häufigkeit
dieses
Drahtvorschubgeschwindigkeit nach einer Variationsregel, die vom Typ und dem
Durchmesser des Drahtes abhängt (typische Frequenzwerte: 30-300Hz).
Kohlenstoffstahl und niedrig legierter Stahl
- Drahtdurchmesser:
- Schweißstrom:
- Bogenspannung:
- Gasart:
Rostfreier Stahl
- Drahtdurchmesser:
- Schweißstrom:
- Bogenspannung:
- Gasart:
Aluminium und Legierungen
- Drahtdurchmesser:
- Schweißstrom:
- Bogenspannung:
- Gasart:
Typischerweise muß das Kontaktrohr im Innern der Düse 5-10mm messen, je höher
die Lichtbogenspannung, desto höher dieses Maß. Die freie Drahtlänge (stick-out)
beträgt im Normalfall zwischen 10 und 12mm.
Anwendung: Schweißen in "Zwangslage" auf niedrigen bis mittleren Dicken und
thermisch empfindlichen Werkstoffen, besonders geeignet zum Schweißen auf
leichten Legierungen (Aluminium und seine Legierungen) auch bei Dicken unter
3mm.
6.1.4 EINSTELLUNG DER SCHWEISSPARAMETER IN MIG-MAG
6.1.4.1 Schutzgas
Der Schutzgasdurchsatz muß betragen:
short arc: 8-14 l/min
spray arc und pulse arc: 12-20 l/min
je nach Schweißstromstärke und Düsendurchmesser.
6.1.4.2 Schweißstrom
Der Schweißstrom wird vom Schweißenden durch Drehen am Encoderregler (ABB.
D (14)) eingestellt. Im Modus SPRAY/SHORT ARC entspricht jeder Drehung des
Encoderreglers (14) die Einstellung der Drahtgeschwindigkeit (m/Minute), die auf
dem Display (16) angezeigt wird; während der Schweißung schaltet das Display
automatisch auf den Istromwert um (Ampere). Wenn PULSE ARC oder PULSE ARC
PULSE-ON-PULSE ausgewählt werden, entspricht jeder Drehung des Encoderreglers
(14) die Einstellung der Schweißstromstärke, die auf dem Display (16) angezeigt wird.
Während des Schweißvorganges schaltet das Display automatisch auf den Istwert
der Stromstärke um.
In beiden Modi ist es mit der Taste (17) möglich, zur Einstellung der mm-Stärke
mit Encoder (14) zu wechseln (LED (16b) aufleuchtend). Die Maschine berechnet
automatisch die Stromstärke, die zum Schweißen dieser Stärke erforderlich ist. Auch
in diesem Fall schaltet das Display während des Schweißvorganges auf den Istwert
der Stromstärke (Ampere) um.
Man beachte, daß in allen syngergistischen Programmen die einstellbaren Mindest-
und Höchstwerte (m/Minute, Ampere oder Stärke in mm) werkseitig programmiert
wurden und nicht vom Benutzer änderbar sind.
Orientierungswerte für den Schweißstrom mit den gängigsten Drähten sind in der
Tabelle (TAB. 4) aufgeführt.
6.1.4.3 Lichtbogenspannung und Lichtbogenabschnürung (pinch-off)
In den Synergieprogrammen MIG-MAG pulse-arc und pulse-on-pulse (10d)
bestimmen diese beiden Parameter die Abmessungen des Lichtbogens während der
Schweißung.
Die Lichtbogenspannung gibt den Abstand des Drahtes zum Werkstück an, die
Eingriffsmöglichkeiten des Bedieners beschränken sich auf eine einfache Korrektur
in Höhe von -5% bis +5% des in jedem Programm vorgegebenen Spannungswertes,
um bei Bedarf die tatsächliche Lichtbogenschweißung an spezifische Anforderungen
anzupassen. Je höher der Wert, desto weiter ist der Draht vom Werkstück entfernt.
In einem manuellen Programm "PRG 0" wird die Lichtbogenspannung definiert, indem
man nach der folgenden Relation einen der Drahtgeschwindigkeit angepassten Wert
vorgibt:
= ( 14+0,05 I
) wobei:
U
2
2
- U
= Lichtbogenspannung in Volt.
2
- I
= Schweißstrom in Ampere.
2
Bitte beachten Sie, dass der im Leerlaufbetrieb gewählte Spannungswert unter Last
(beim Schweißen) einer Spannung entspricht, die 2 bis 4V darunter liegt.
Die Lichtbogenabschnürung hingegen bestimmt die Konzentration oder die Amplitude
des Lichtbogens; der Einstellbereich dieses Parameters liegt zwischen -10% und
+10% des standardmäßig in die Programme eingetragenen Wertes. Je höher dieser
Wert, desto konzentrierter ist der Lichtbogen.
6.1.5 BETRIEB BI-LEVEL UND PULSE ON PULSE
Der Bi-Level-Betrieb: Er wird mit der Taste (ABB. D (8)) vorgegeben und kann
im Modus MIG-MAG pulse arc und im Modus short arc gewählt werden. Der
Schweißzyklus beginnt, wenn der Brennerknopf betätigt und losgelassen wird (wie
beim 4-Takt-Betrieb), der anfängliche Arbeitspunkt der Schweißmaschine entspricht
dem Hauptschweißpegel (ABB. D (LED (10a)), die Maschine zeigt den Strom und
die Spannung dieses Arbeitspunktes an. Drückt man den Brennerknopf kürzer als
0,5 Sekunden, wechselt die Maschine den Arbeitspunkt vom Hauptpegel zum
Sekundärpegel (ABB. D (LED (10b)) und zeigt auf dem Display den Strom und
die Spannung des Sekundärpegels an. Bei jeder nachfolgenden Betätigung des
Brennerknopfes wechselt die Maschine erneut von einem Pegel zum anderen, bis der
Knopf länger als 0,5 Sekunden gedrückt wird, der Strom in die Abstiegsrampe geht
und die Schweißung abgeschlossen wird.
Während der Schweißung kann, auch wenn die Maschine den momentanen Strom-
und Spannungswert anzeigt, nur der Strom und die Lichtbogenspannung des
Hauptschweißpegels geändert werden.
Die Betriebsart MIG-MAG Pulse on Pulse: Sie wird mit der Taste (ABB. D (7))
Phänomens
verhält
sich
proportional
Ar/CO
o Ar/CO
/O
2
2
Ar/O
2
gemeinsam mit der LED von MIG-MAG Pulse arc aktiviert. Diese Betriebsart ist eine
besondere Abart des Bi-Level-Betriebs, weil auch in diesem Fall zwei Arbeitspunkte
vorhanden sind, die nach denselben Kriterien wie beim Bi-Level einstellbar sind (ABB.
D (LED (10a) und (10b)). Die Dauer der einzelnen Pegel t
werden (ABB. D (LED (10c) und (10d)). Sie wird nicht manuell bestimmt, wie beim Bi-
Level-Betrieb. Während der Schweißung ändert die Maschine weiterhin automatisch
den Arbeitspunkt vom Hauptpegel (mit der Dauer t
Dauer t
).
2
Dabei entsteht das Phänomen, dass wir eine Pulsation in der Pulsation haben,
daher auch der Name. Werden die beiden Pegel und die beiden Zeitdauern korrekt
eingestellt, kann eine „gewellte" Schweißung ausgeführt werden, die der WIG-
zur
Schweißung sehr ähnlich ist.
6.2 WIG-SCHWEISSEN (DC)
Nachdem der Anschluss des Schweißkreises nach Abschnitt 5.5.2 vorgenommen
worden ist, ist Folgendes erforderlich:
0,8-1,6mm
- Das WIG-Verfahren auf dem Bedienfeld der Schweißmaschine wählen (ABB. C
60-360A
(5)).
18-32V
- Den Schweißstrom mit dem Encoder-Drehknopf (ABB. C (4)) auf den gewünschten
(Co
max 20%)
Wert einstellen (der Wert kann auch während der Schweißung laufend verstellt
2
2
werden). Falls erforderlich, die Stromabstiegsrampe mit der Taste (ABB. C (4a))
einschalten (kurzzeitige Anzeige auf dem Display (ABB. C (3)).
0,8-1,2mm
6.2.1 LIFT-Zündung
50-230A
17- 26V
Die Elektrodenspitze mit leichtem Druck auf das Werkstück legen. Den Brennerknopf
o Ar/CO
(1-2%)
ganz durchdrücken und die Elektrode mit einigen Augenblicken Verzögerung 2-3
2
mm anheben, um den Lichtbogen zu zünden. Die Schweißmaschine gibt anfänglich
einen Strom I
0,8-1,6mm
bereitgestellt. Am Schluss des Zyklus wird der Strom mit der vorgegebenen
40-320A
Abstiegsrampe auf null zurückgeführt.
17-28V
In der Tabelle (TAB. 5) sind einige Orientierungsdaten für das Schweißen auf Edelstahl
Ar 99,9%
oder anderen Legierungen zusammengefasst.
6.3 SCHWEISSEN MIT UMHÜLLTER ELEKTRODE „MMA"
Nachdem die Anschlüsse des Schweißkreises nach Abschnitt 5.5.3 vorgenommen
worden sind, muss das Verfahren MMA mit dem entsprechenden Knopf (ABB. C (5))
gewählt werden:
Den Schweißstrom mit dem Encoder-Drehknopf (ABB. C (4)) auf den gewünschten
Wert einstellen. Ein eventueller dynamischer Überstrom "ARC FORCE" zwischen 0
und 100% kann mit dem Encoder-Drehknopf (ABB. C (4)) verändert werden, wobei
der Wert vorübergehend auf dem Display angezeigt wird (ABB. C (3)).
In der Tabelle (TAB. 6) sind einige Orientierungsdaten für den Strom in Abhängigkeit
vom Elektrodendurchmesser zusammengefasst.
6.4 SCHWEISSGÜTE
Die Qualität der Schweißnaht einschließlich der Bildung von Spritzern hängt
hauptsächlich von der richtigen Abstimmung der Schweißparameter wie etwa Strom
(Drahtgeschwindigkeit), Drahtdurchmesser und Lichtbogenspannung ab.
Um die übermäßige Bildung von Spritzern und Nahtfehler zu vermeiden, ist auch die
Position des Brenners anzupassen, wie in der Abbildung M gezeigt.
Für eine einwandfreie Beschaffenheit der Naht ist zudem die Schweißgeschwindigkeit
zu berücksichtigen (Vorschubgeschwindigkeit entlang der Schweißfuge), die
entscheidend für den Einbrand und die Nahtform ist.
Die häufigsten Schweißfehler sind tabellarisch zusammengefasst (TAB. 7).
7. WARTUNG
VORSICHT!
SICHERZUSTELLEN,
AUSGESCHALTET UND VOM VERSORGUNGSNETZ GETRENNT IST.
7.1 PLANMÄSSIGE WARTUNG
DIE PLANMÄSSIGEN WARTUNGSTÄTIGKEITEN KÖNNEN VOM SCHWEISSER
ÜBERNOMMEN WERDEN.
7.1.1 Brenner
-
Der Brenner und sein Kabel sollten möglichst nicht auf heiße Teile gelegt werden,
weil das Isoliermaterial schmelzen würde und der Brenner bald betriebsunfähig
wäre.
-
Es ist regelmäßig zu prüfen, ob die Leitungen und Gasanschlüsse dicht sind.
-
Bei jedem Wechsel der Drahtspule ist die Drahtführungsseele mit trockener
Druckluft zu durchblasen (max 5bar) und auf ihren Zustand hin zu überprüfen.
-
Kontrollieren Sie mindestens einmal täglich folgende Endstücke des Brenners
auf ihren Verschleißzustand und daraufhin, ob sie richtig montiert sind: Düse,
Kontaktrohr, Gasdiffusor.
7.1.2 Drahtzuführung
-
Prüfen Sie die Drahtvorschubrollen häufiger auf ihren Verschleißzustand.
Metallstaub, der sich im Schleppbereich angesammelt hat, ist regelmäßig zu
entfernen (Rollen und Drahtführung am Ein- und Austritt).
7.2. AUSSERORDENTLICHE WARTUNG
UNTER DIE AUSSERORDENTLICHE WARTUNG FALLENDE TÄTIGKEITEN
DÜRFEN
AUSSCHLIESSLICH
ELEKTROMECHANIK UND NACH DER TECHNISCHEN NORM IEC/EN 60974-4
AUSGEFÜHRT WERDEN.
VORSICHT! BEVOR DIE TAFELN DER SCHWEISSMASCHINE
ENTFERNT WERDEN, UM AUF IHR INNERES ZUZUGREIFEN,
IST SICHERZUSTELLEN, DASS SIE ABGESCHALTET UND VOM
VERSORGUNGSNETZ GETRENNT IST.
Werden Kontrollen durchgeführt, während das Innere der Schweißmaschine
unter Spannung steht, besteht die Gefahr eines schweren Stromschlages bei
direktem Kontakt mit spannungsführenden Teilen oder von Verletzungen beim
direkten Kontakt mit Bewegungselementen.
- In regelmäßigen Zeitabständen, die von den Einsatzbedingungen und dem
Staubgehalt in der Umgebung abhängen, muss das Innere der Schweißmaschine
inspiziert werden. Staubablagerungen auf elektronischen Platinen sind mit einer
sehr weichen Bürste und geeigneten Lösemitteln zu entfernen.
- Wenn Gelegenheit besteht, prüfen Sie, ob die elektrischen Anschlüsse festsitzen
und ob die Kabelisolierungen unversehrt sind.
- Nach Beendigung dieser Arbeiten werden die Tafeln der Schweißmaschine wieder
angebracht und die Feststellschrauben wieder vollständig angezogen.
- Vermeiden Sie unter allen Umständen, bei geöffneter Schweißmaschine zu
arbeiten.
- Nach Abschluss der Wartung oder Reparatur sind die Anschlüsse und Verkabelungen
wieder in den ursprünglichen Zustand zu versetzen. Achten Sie darauf, dass diese
nicht mit beweglichen Teilen oder solchen Teilen in Berührung kommen, die hohe
- 39 -
ab, nach einigen Augenblicken wird der eingestellte Schweißstrom
BASE
VOR
BEGINN
DER
DASS
VON
FACHLEUTEN
und t
kann vorgegeben
1
2
) zum Sekundärpegel (mit der
1
WARTUNGSARBEITEN
IST
DIE
SCHWEISSMASCHINE
IM
BEREICH
DER