51 | NEC SPECTRAVIEW II – BENUTZERHANDBUCH
Frage 5: Bei jeder Kalibrierung meines Monitors erhalte ich ein anderes DeltaE-Ergebnis. Sollte ich erneut rekalibrieren,
wenn ich einen hohen Wert erhalte?
Antwort: Für DeltaE-Werte unter 2 besteht mit ziemlicher Sicherheit keine Notwendigkeit zur Rekalibrierung. Bei
Werten über 3 ist es wichtig, die Ursache zu verstehen und ob der Wert entscheidend ist.
Dem Kalibrierungs- und Anpassungsvorgang liegt eine inhärente Variabilität zugrunde, z. B. aufgrund von Faktoren wie
der Wiederholbarkeit von Sensormessungen und Änderungen im Bildschirm bei dessen Anpassung. Die grundlegenden
Spezifikationen zu Genauigkeit und Wiederholbarkeit liegen für die meisten Sensoren in der Regel bei ±0,002 oder
höher für CIExy und bei ±2 % für die Leuchtdichte. Allein aus diesen Abweichungen können sich DeltaE-Werte von bis
zu 2 oder 3 ergeben.
Wenn ein bestimmter Intensitätswert für die Kalibrierung verwendet wird, setzt sich der DeltaE-Wert aus den Leuchtdichte-
und Farbunterschieden zusammen. Unterschiede bei der Farbe sind wesentlich kritischer als Unterschiede bei der
relativen Leuchtdichte. Sehen Sie sich die Kalibrierungsergebnisse im Fenster „Informationen" an, um zu bestimmen,
ob der hohe DeltaE-Wert in erster Linie durch eine Farbverschiebung oder durch eine abweichende Leuchtdichte
verursacht wird.
Hohe DeltaE-Werte können auch auftreten, wenn ein bestimmter Intensitätswert für die Kalibrierung verwendet wird,
der Bildschirm den angegebenen Intensitätswert jedoch nicht erreichen kann. Die Kalibrierung zielt immer darauf
ab, den angegebenen Weißpunkt zu erreichen, selbst wenn der Intensitätswert nicht erreicht werden konnte. Wenn
der Bildschirm nicht kalibriert werden kann, um den angegebenen Intensitätswert zu erreichen, ändern Sie den Wert
entsprechend ab.
In einigen Situationen wird die Bildschirm-Intensität für mehrere Minuten geringfügig abweichen, nachdem diese
angepasst wurde. Da der für die Berechnung des endgültigen DeltaE-Ergebnisses verwendete Messwert ein bis zwei
Minuten nach der Anpassung des Bildschirms genommen wird, wird möglicherweise ein höherer DeltaE-Wert angezeigt,
obwohl die Kalibrierung die angegebenen Ziel-Werte während des Kalibrierungsvorgangs erreicht. Die Option Längere
Stabilisierung der Leuchtdichte in den Einstellungen kann verwendet werden, um diesen Effekt eventuell zu minimieren.
Frage 6: Die in SpectraView angezeigten DeltaE-Ergebniswerte sind höher als die, die in anderen Bildschirm-
Kalibrierungsanwendungen angezeigt werden. Bedeutet dies, dass diese die Kalibrierung des Bildschirms besser
beherrschen als SpectraView?
Antwort: Nein. SpectraView berechnet die DeltaE-Werte sowohl mithilfe der Leuchtdichte- als auch der Farbunterschiede,
um realistischere und präzise Werte zu erzielen. Andere Anwendungen berechnen den DeltaE-Wert möglicherweise
anders.
Frage 7: Nach der Kalibrierung habe ich einige Monitorsteuerungen manuell angepasst, um eine bessere
Farbübereinstimmung für meine spezifische Anwendung zu erhalten. Was geschieht, wenn ich den Monitor erneut
kalibriere?
Antwort: Die manuellen Anpassungen werden durch den Kalibrierungsvorgang zurückgesetzt.
In der Regel ist es keine gute Idee, den Monitor nach der Kalibrierung manuell anzupassen, da dadurch nicht nur die
Kalibrierung und das ICC/ColorSync-Profil ungültig werden, sondern überdies die Anpassungen im Zuge der nächsten
Kalibrierung verloren gehen.
Falls Sie den Bildschirm nach der Kalibrierung noch weiter optimieren möchten, ist es erheblich besser, eine neue
Ziel-Datei basierend auf den Messungen des Bildschirms zu erstellen, nachdem dieser manuell angepasst wurde.
Auf diese Weise wird der Monitor im Rahmen der nächsten Kalibrierung automatisch auf diesen bestimmten Satz
von Eigenschaften kalibriert. Verwenden Sie das Tool „Benutzerdefinierter Weißpunkt", um den Weißpunkt und die
Intensitätswerte zu messen und festzulegen.