4. Die Unterdruck-Wundtherapie wurde bisher noch
nicht an pädiatrischen Patienten erprobt. Bei
der Verordnung des Geräts müssen Größe und
Gewicht des Patienten berücksichtigt werden.
5. Der Schaumstoff oder die Gaze darf nicht zu eng
gepackt oder mit Gewalt in den Wundbereich
eingebracht werden. Wenn zu eng gepackt
wurde, kann die gleichmäßige Verteilung des
Unterdrucks auf dem gesamten Wundbereich
beeinträchtigt werden. Dies kann wiederum die
Kontraktionsfähigkeit der Wunde beeinträchtigen
und dazu führen, dass Exsudat in der
Wunde verbleibt.
6. Sollte eine Defibrillation erforderlich sein, das Gerät
vor der Defibrillation vom Wundverband trennen.
Den Wundverband nur entfernen, wenn die Lage
des Wundverbands die Defibrillation behindert.
7. Das Gerät ist nicht MRT-kompatibel. Das Gerät
darf nicht in den MRT-Raum mitgeführt werden.
Vor dem Betreten eines MRT-Raums muss das
Gerät vom Verband abgenommen werden. Der
Verband kann unversehrt am Patienten verbleiben.
8. Das Gerät ist nicht für den Einsatz in explosions-
gefährdeten Bereichen (z. B. im Rahmen einer
Sauerstofftherapie) geeignet.
9. Bei Betrieb, Transport oder Entsorgung von
Geräten oder Zubehör besteht das Risiko
einer Aspiration von infektiösen Flüssigkeiten
oder Kontamination des Gerätsdurch falschen
Gebrauch. Bei allen Arbeiten mit potenziell
kontaminierten Teilen oder Gerätschaften sind
allgemeine Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten.
10. Das Gerät und die Behältersets werden unsteril
geliefert und sollten nicht im Sterilbereich
eingesetzt werden.
Vorsichtsmaßnahmen
1.
Gerät und Verband sollten häufiger überwacht
werden, wenn Patienten:
• unter infizierten Blutgefäßen leiden
• antikoagulantien oder Thrombozyten-
aggregationshemmer einnehmen sowie bei
Patienten mit bekannten Gerinnungsproblemen
wie z. B. verminderter Thrombozytenzahl
• aktiv bluten oder an Blutgefäß- oder
Organschwäche leiden
• eine anormale Wundhämostase haben
• an unbehandelter Mangelernährung leiden
• ärztliche Anweisungen nicht einhalten oder
aggressiv sind
• wunden in der unmittelbaren Nähe
von Blutgefäßen oder empfindlichem
Fasziengewebe aufweisen
Bei der Überwachung des Patienten auf die
Anwendung der Therapie ist sicherzustellen,
dass der Wundverband keine Luftleckagen
aufweist, vollständig komprimiert ist und fest sitzt.
2. Voraussetzung für den Einsatz des Geräts
sollte die ausschließliche Anwendung durch
qualifiziertes und befugtes Personal sein.
Der Anwender muss die erforderlichen Kenntnisse
hinsichtlich der medizinischen Anwendung
besitzen, bei der die NPWT zum Einsatz kommt.
3. Bei Patienten mit hohem Blutungsrisiko 300-ml-
Behälter verwenden. Stellen Sie sicher, dass das
Sichtfenster des 300-ml-Behälters häufig auf
Anzeichen von Blutungen kontrolliert wird.
4. Bei starkem oder viskosem Wundausfluss,
sedimenthaltigem Ausfluss oder Blutungen ist
der Verband evtl. häufiger zu kontrollieren und zu
wechseln, um das Risiko für eine Unterbrechung
der Behandlung, Mazeration oder Infektion zu
verringern und sicherzustellen, dass das Exsudat
abgesaugt wird.
5. Tiefer liegende Strukturen, wie Knochen, Sehnen,
Bänder und Nerven, sollten vor dem Anlegen des
Verbandsets für die Unterdruck-Wundtherapie zum
Schutz mit natürlichem Gewebe oder einer Lage
nicht haftenden Verbandes abgedeckt werden,
damit sie nicht durch den unmittelbaren Kontakt
mit dem Verband geschädigt werden.
6. Zur Verringerung des Risikos einer Bradykardie die
Unterdruck-Wundtherapie nicht in der Nähe des
N. Vagus anwenden.
7. Bei Auftreten einer autonomen Dysreflexie bei
einem Patienten mit einer Rückenmarksverletzung
ist die Anwendung der Unterdruck-Wundtherapie
einzustellen und umgehend medizinische Hilfe
in Anspruch zu nehmen.
8. Bei der Behandlung von Darmfisteln direkten
Kontakt der Unterdruck-Wundtherapie-Verbände
mit freiliegendem Darmgewebe vermeiden. Das
Wundbett, einschließlich Fistelöffnung, mit nicht
haftender Gaze oder mit einer mit Kochsalzlösung
befeuchteten Gazelage bedecken. Der Flüssigkeits-
haushalt des Patienten muss während der
Behandlung genau bilanziert werden.
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