Granulation um die Punktionsöffnung herum – In etwa 5% der Fälle wurde von der Bildung
von Granulationsgewebe um die TE-Punktionsöffnung herum berichtet. In diesen Fällen kann
eine elektrische, chemische oder lasergeführte Kauterisation des Granulationsbereichs in Betracht
gezogen werden.
Granulation/hypertrophe Vernarbung um die Punktionsöffnung herum – Wenn die Prothese
relativ kurz ist, kann es vorkommen, dass sich die tracheale Schleimhaut über den trachealen Flansch
vorwölbt. Dieses überschüssige Gewebe kann mittels Laser entfernt werden. Alternativ kann eine
Prothese mit längerem Schaft verwendet werden.
Protrusion/Extrusion der Prothese – Bei einer Infektion der TE-Punktionsöffnung kommt es
gelegentlich zu einer Protrusion der Prothese und nachfolgender spontaner Extrusion. Die Prothese
muss entfernt werden, um eine Verschiebung in die Luftröhre zu vermeiden. Nach Entfernung der
Prothese kann sich die Punktionsöffnung spontan schließen. Zum Einsetzen einer neuen Prothese
kann eine erneute Punktion erforderlich sein.
Gewebeschäden – Ist die Prothese zu kurz, zu lang oder wird sie häufig durch eine Laryngektomiekanüle,
einen Stoma-Button oder den Finger des Patienten gegen die ösophageale Wand gedrückt, können die
Punktionsöffnung, das tracheale und/oder das ösophageale Gewebe geschädigt werden. Untersuchen
Sie den Patienten regelmäßig, um ernsthafte Verletzungen zu vermeiden.
Leckage durch das Ventil – Eine Leckage durch die Prothese kann aus den folgenden Gründen
auftreten:
• Eine Candida-Wucherung in der Nähe von Ventilsitz und Ventilklappe kann die vollständige
Schließung der Ventilklappe verhindern, sodass es zur Leckage durch die Prothese kommt. Dieses
Ereignis ist bei der prothetischen Stimmrehabilitation normal und zeigt an, dass die Stimmprothese
gewechselt werden sollte.
• Beim Schlucken wird ein stärkerer Unterdruck im PE-Segment erzeugt. Zur Untersuchung dieses
Phänomens ist die Ventilklappe der Prothese während des Schluckens durch das Stoma zu prüfen.
Leckage um die Prothese herum – Es kann zu vorübergehender, spontan wieder aufhörender Leckage
um die Prothese herum kommen. Dies liegt meist daran, dass die Prothese zu lang ist, und lässt sich
durch Einsetzen einer kürzeren Prothese beheben. Wenn das Problem durch das Einsetzen einer Prothese
der richtigen Länge nicht behoben wird, sind andere Faktoren, die die Gewebeintegrität im Bereich
der TE-Punktion beeinträchtigen können (z.B. gastroösophagealer Reflux oder Schilddrüsenfunktion)
in Betracht zu ziehen, zu beurteilen und zu behandeln. Bei einer Vergrößerung der Punktionsöffnung
und reduzierter Haltekraft sind andere konventionelle Behandlungsmethoden wie z.B. die Injektion
von Füllmaterial (z.B. Kollagen) oder die vorübergehende Entfernung der Stimmprothese in Betracht
zu ziehen. Wenn sich die Leckage um die Stimmprothese herum nicht beheben lässt, sind eventuell
konservativere Maßnahmen wie z.B. der operative Verschluss der Punktionsöffnung erforderlich.
2. Bedienungsanleitung
Die Abbildungen, auf die in dieser Bedienungsanleitung verwiesen wird, finden Sie in der
beilegenden Broschüre „Abbildungen".
Für einen bildlichen Überblick über die verschiedenen Operationsverfahren sind unter den Überschriften
der nachfolgenden Abschnitte jeweils Links zu Videoanimationen eingefügt.
Vorsicht: Die Videos ersetzen oder beschreiben nicht den vollständigen Inhalt der Bedienungsanleitung
und/oder Verschreibungsinformation. Sie ersetzen nicht das sorgfältige Lesen der gesamten
Bedienungsanleitung. Die Videos sind lediglich als ergänzende Information nach dem Lesen der
Bedienungsanleitung gedacht und sollen zu einem besseren Verständnis des Operationsverfahrens
beitragen.
2.1 Vorbereitung
Vor der Punktion sind zunächst die Größe und der Durchmesser der zu verwendenden Stimmprothese
zu ermitteln. Die richtige Größe und der Durchmesser sind von der Anatomie des Patienten, den
örtlichen medizinischen Praktiken und der Vorliebe des Arztes abhängig.
2.2 Verfahrensanleitung
Prüfen Sie die Unversehrtheit der sterilen Packung. Wenn die Packung beschädigt ist oder bereits
geöffnet wurde, verwenden Sie das Produkt nicht. Ein unsteriles Produkt kann Infektionen verursachen.
2.2.1 Primäre Punktion und Einsetzen der Prothese
www.atosmedical.com/primary-puncture
1. Nach Entfernung des Larynx und Anlegen des Tracheostomas den Pharynxprotektor in den offenen
Pharynx/Ösophagus einführen, bevor sich der Pharynx schließt (Abb. 2.1).
2. Das Luftröhreninnere an der gewünschten Punktionsstelle palpieren, um die richtige Stelle für die
TE-Punktion zu ermitteln. Die schräge Vorderöffnung des Pharynxprotektors (bzw. der Schlitz
an der Oberseite, je nach Operationstechnik) sollte bei der Palpierung zu fühlen sein (Abb. 2.2).
3. Die Punktionskanüle an der richtigen Punktionsstelle (etwa 8-10 mm vom Tracheostomarand
entfernt) einführen, bis die Kanülenspitze das Innenlumen des Pharynxprotektors erreicht (Abb. 2.3).
Wenn sich ein Endotrachealtubus in situ befindet, ist dieser Tubus zu entfernen, falls er die
angemessene Dilatation und das vollständige Einsetzen der Stimmprothese behindert.
4. Den Führungsdraht in den Ansatz der Punktionskanüle einführen. Den Führungsdraht durch
die Kanüle vorschieben, bis er etwa 20 cm aus dem Lumen des Pharynxprotektors herausragt
(Abb. 2.4).
WARNHINWEIS: Überprüfen Sie stets, ob der Führungsdraht durch das Lumen des
Pharynxprotektors austritt. Ist dies nicht der Fall, so besteht Gefahr einer Verletzung der
Mukosa bzw. Submukosa, und muss neu begonnen werden (siehe „Unerwünschte Ereignisse
und Problemlösungen" sowie „Neuladen des Punktionssets").
5. Die Punktionskanüle entfernen (Abb. 2.5).
VORSICHT: Die Kanüle muss entfernt werden, bevor der Pharynxprotektor entfernt wird.
Andernfalls besteht Gefahr, dass das ösophageale Gewebe verletzt wird.
6. Den Pharynxprotektor entfernen. Bevor fortgefahren wird, sollte nur der Führungsdraht in situ
verbleiben (Abb. 2.6).
7. Den an der ösophagealen Seite herausragenden Führungsdraht in das schmale Ende des
Punktionsdilatators einführen und den Führungsdraht durch den Punktionsdilatator schieben,
bis er etwa 10 cm aus der Ausgangsöffnung des Punktionsdilatators herausragt (Abb. 2.7).
8. Die Spitze des Führungsdrahts ergreifen und in die Öffnung neben der Ausgangsöffnung einführen
(Abb. 2.8).
9. Den Führungsdraht durch Wegziehen vom schmalen Ende des Punktionsdilatators straffen und
kontrollieren, ob er fest am Punktionsdilatator befestigt ist (Abb. 2.9).
10. Den Führungsdraht zur Dilatation der Punktionsöffnung mit einer kontinuierlichen, gleichmäßigen
Bewegung vorsichtig durch die Punktionsöffnung ziehen. Das tracheoösophageale Gewebe
während der Dilatation stützen (z.B. mit zwei Fingern), um die Dilatationskraft zu mindern.
Den Führungsdraht zur besseren Kontrolle dicht am Punktionsdilatator festhalten (Abb. 2.10).
VORSICHT: Dilatation und vollständiges Einsetzen der Stimmprothese sollten nach anterior/
kaudal hin mit begrenzter lateraler Bewegung erfolgen, um die auf die tracheoösophageale Wand
ausgeübte Kraft einzuschränken.
16